Wayne Gardner: Nach 12 Tagen wieder ein freier Mann
Wayne Gardner
Bis zu 23 Tage kann nach dem japanischen Gesetz ein Verdächtiger ohne Anklage in Untersuchungshaft gehalten werden.
Dem 57-jährigen 500-ccm-Weltmeister von 1987 wurde vorgeworfen, er habe am Sonntagmorgen vor dem Warm-up beim Japan-GP nach einer harmlosen Kollision drei japanische Autoinsassen am Kragen gepackt und sie herumgeschubst. Das wurde als Tätlichkeit eingestuft, auch eine Falschaussage soll Gardner zur Last gelegt worden sein.
Erschwerend kommt dazu, dass sein Leihwagen von seinem 18-jährigen Sohn Remy gelenkt wurde, der für Tasca Racing die Moto2-WM bestreitet – aber keinen Führerschein besitzt.
Es wurde berichtet, Gardner sei von der Polizeibehörde täglich einvernommen worden, die Polizisten seien grimmig gewesen, weil Gardner alle Vorwürfe vehement bestritt und leugnete. Trotz der belastenden Zeugenausssagen der japanischen Unfallgegner.
Remy Gardner hingegen ist überzeugt, sein Vater werde nur deshalb so lange festgehalten, weil er in Japan nach vier Siegen beim 8h-Rennen sehr berühmt sei und die Exekutive ein Exempel statuieren wollte.
Immerhin konnte Remy Gardner Donnerstagabend in Sepang bestätigen, dass sein Vater am morgigen Freitag auf freien Fuß gesetzt wird und dann heim nach Australien fliegt.
Übrigens: Die Behörden hätten Gardner sogar bis 7. November hinter Schloss und Riegel sperren können. Von 11. bis 13. November findet das WM-Finale in Valencia statt.
Remy Gardner fährt die Moto2-WM 2017 für Tech3, als Teamkollege von Xavi Vierge. Ob er nächstes Jahr ungehindert nach Japan einreisen darf, steht bisher nicht fest.