MotoGP-Finale Valencia: Vier denkwürdige Rennen
2006 – Nach einer schwierigen zweiten Saisonhälfte kam Nicky Hayden als WM-Zweiter nach Valencia, nachdem er die WM-Führung in Estoril an Valentino Rossi verloren hatte. Rossi – schon damals eine Legende – hatte in den Jahren zuvor fünf Königsklassetitel in Folge gewonnen. In Estoril hatte sein damaliger Teamkollege Dani Pedrosa Hayden wertvolle Punkte geraubt, da er ihn in das Kiesbett befördert hatte. So reiste Rossi als WM-Leader zum Saisonfinale – mit acht Punkten Vorsprung.
In einem dramatischen Finale in Valencia behielt das «Kentucky Kid» im Gegensatz zu Rossi die Nerven. Der Italiener stürzte im Rennen, während Repsol-Honda-Pilot Hayden mit Platz 3 den Titel sicherte. Noch ein außergewöhnliches Ereignis: Ersatzfahrer Troy Bayliss sicherte für Ducati den Sieg auf einer Maschine, der er am Freitag im FP1 zum ersten Mal gefahren hatte.
2013 – In seiner Rookie-Saison in der Königsklasse schrieb Marc Márquez Geschichte. Er kann als WM-Leader mit 13 Punkten Vorsprung nach Valencia. Nur noch ein Gegner stand zwischen ihm und dem historischen Titelgewinn: Jorge Lorenzo, der seinen Titel erfolgreich verteidigen wollte. Die Saison war für Lorenzo eine Achterbahn der Gefühle. Nach zwei Schlüsselbeinverletzungen brachte ihn die schwarze Flagge wegen des verspäteten Boxenstopps von Márquez auf Phillip Island zurück in den WM-Fight.
Beim Showdown in Valencia versuchte Weltmeister Lorenzo den Rookie zu stoppen. Er verlangsamte das Rennen, indem er sich immer wieder mit teilweise harschen Manövern in Führung setzte. So sollte Márquez in einen Kampf mit möglichst vielen Gegnern verwickelt werden. Dieser Plan ging jedoch nicht auf. Mit Platz 3 krönte sich Márquez zum jüngsten Königsklasse-Weltmeister aller Zeiten.
2012, Moto2 – Marc Márquez war bereits Moto2-Weltmeister, als er 2012 nach Valencia kam. Nachdem er im Training jedoch mit einem Gegner kollidiert war, wurde Márquez an das Ende der Startaufstellung versetzt. Der Überflieger verabschiedete sich trotzdem in spektakulärem Stil aus der mitterlen Kategorie. Er pflügte unaufhaltsam durch das Feld, machte mehr als 30 Plätze gut und siegte vor Julián Simón und Nico Terol.
2014, Moto3 – Alex Márquez hatte in Aragón die Spitze der Moto3-Gesamtwertung übernommen. Sein Titelrivale Jack Miller setzte sich beim Finale in Valencia umgehend an die Spitze, während sich Márquez außerhalb der Top-10 befand. Er wusste jedoch, dass er einen Podestplatz einfahren muss, um den Titel zu holen. Der Spanier kämpfte sich mit harten Bandagen nach vorne und überquerte nach spannenden Fights als Dritter hinter Jack Miller und Isaac Viñales die Ziellinie. Dies bedeutete den Titelgewinn für den jüngeren der Márquez-Brüder. Der Honda-Pilot lag am Ende zwei Punkte vor KTM-Ass Miller.