Jorge Lorenzo (1.): «Mehr Grip, großartiges Gefühl»
Jorge Lorenzo am Freitag in Valencia
Mit 1:30,463 min sicherte sich Jorge Lorenzo am Freitag beim Saisonfinale in Valencia Platz 1 der kombinierten Zeitenliste. Er war 0,247 sec schneller als Marc Márquez auf der Repsol-Honda. Lorenzo war im Vergleich zum letzten Jahr – damals noch auf Bridgestone-Reifen – bereits flott unterwegs. Die Pole-Zeit 2015 lag bei 1:30,011 min.
«Um ehrlich zu sein, fühlte ich keinen so großen Unterschied zwischen der alten und neuen Vorderreifen-Karkasse wie in Brünn, als ich sie zum ersten Mal ausprobiert hatte. Doch es ist nicht schlechter, eher besser. In der Kurvenmitte hatte ich mehr Grip, aber das müssen wir am Samstag noch bestätigen. Der Asphalt bietet hier guten Grip, die Michelin-Karkasse ist hier dieselbe wie in Brünn oder Misano. Es ist also eine andere wie bei den letzten drei Rennen, denn dort lieferte Michelin eine härtere Karkasse, um das Überhitzen des Reifens zu verhindern. Mit dieser Karkasse und diesen Asphalt fühlte ich mich heute sehr gut. Die Reifen kommen schnell auf Temperatur, der Grip ist gut. Ich fühlte mich ab den ersten Runden am Morgen großartig», freute sich der Mallorquiner, der bei seinem vorerst letzten Rennen für Yamaha einen Sieg einfahren will. Es wäre sein 44. in der MotoGP-Klasse und mit Yamaha.
«Mein Fahrstil sieht immer sanft aus, doch manchmal bin ich nicht schnell genug, um richtig konkurrenzfähig zu sein», räumte Lorenzo ein. «Ich war überrascht, wie schnell ich heute war, denn bei den letzten fünf oder sechs Rennen war ich nicht richtig konkurrenzfähig. Hier war ich sofort schnell und konstant. Das macht der Reifen aus, denn Michelin muss noch daran arbeiten, die besten Reifen für alle Strecken zu liefern. In diesem Jahr war das schwierig. Wenn ich Grip und Vertrauen zu den Reifen habe, dann bin ich konkurrenzfähig.»
«Ich weiß aber nicht, ob ich die beste Pace habe, denn Márquez war am Nachmittag mit dem harten Hinterreifen unterwegs, ich mit dem weichen. Marc und ich sind die Fahrer, die derzeit die beste Pace haben», meint der 29-Jährige.
Ab Dienstag wird Lorenzo erstmals für Ducati testen. Trotzdem: Was muss Yamaha noch verbessern? «In diesem Jahr – im Vergleich zu Bridgestone im letzten Jahr – mussten wir das Bike höher und kürzer machen, um mehr Grip zu erzeugen. Mit derselben Maschine wie im letzten Jahr, hatten wir nicht genug Grip. Weder vorne noch hinten. Das kreierte aber andere Probleme, wie beim Bremsen. Wir konnten in diesem Jahr daher nicht so hart bremsen wie die anderen. Unser Bike machte bei kühlen Temperaturen mehr Probleme als die anderen Maschinen, wenn der Grip geringer war. Und vor allem auf nasser Strecke, besonders bei viel Wasser, hatten wir nicht denselben Grip, wie es bei anderen Herstellern der Fall war», erklärte der dreifache MotoGP-Weltmeister.