Jonas Folger (Yamaha): «Schon zwei Kilo zugelegt»
Nach seinem zweiten MotoGP-Test Ende November in Sepang, bei dem er seinen Speed auf gebrauchten Reifen verbessern konnte, verbrachte Jonas Folger die Feiertage im Kreis seiner Familie. Doch schon bald nahm er das Training für seine erste MotoGP-Saison im Tech3-Yamaha-Team wieder auf.
In der letzten Woche war Folger mit einer Yamaha YZF-R 1 auf dem Circuit de Almeria unterwegs und nutzte die guten Wetterbedingungen in Spanien für die Saisonvorbereitung. «Ich habe nach den Test viel trainiert, aber Weihnachten sowie Neujahr wie jeder andere auch verbracht. Nun war ich in Almeria trainieren. Ich war privat dort mit einem Mechaniker und meinem Cousin. Zu dritt hat das ganz gut funktioniert, ich bin mit einer Yamaha R1 gefahren und habe meine Runden gedreht. Es ging also mehr darum, in den Wintermonaten nicht einzurosten. Ich drehte meine Runden, um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen, obwohl die Pause für die MotoGP-Fahrer ohnehin nicht besonders lang ist, denn es geht ja Ende Januar schon wieder los. Trotzdem habe ich mich gefühlt, als wäre ich ewig nicht mehr draufgesessen, obwohl es eigentlich nicht lang war.»
«Das Motorrad hat natürlich nicht so viel mit einer MotoGP-Maschine zu tun, es geht um das Training. Natürlich hat sie auch Traktionskontrolle und Anti-Wheelie, wie sie auch eine MotoGP-Maschine hat, aber nicht so ausgereift. Trotzdem kann man mit diesem Bike relativ schnell fahren. Wir haben nicht viel am Motorrad geändert, nur eine Rennverkleidung und Slicks drauf. Sonst ist alles ziemlich Standard gewesen. Auch am Fahrwerk haben wir eigentlich nichts gemacht», berichtete Folger.
Inwiefern hat sich deine Vorbereitung in diesem Winter verändert, um den Anforderungen in der MotoGP-Klasse gerecht zu werden? «Mein Training ist im Bereich Kraftaufbau intensiver geworden. Ich will drei bis vier Kilo zulegen, zwei habe ich schon geschafft. Vielleicht kriegen wir noch eins oder zwei drauf. Sonst ist das Training relativ ähnlich. Es ist kein Unterschied wie Tag und Nacht, sondern einfach eine schnellere Maschine, für die man mehr Kraft braucht. Doch das Training an sich bleibt ähnlich, aber mit mehr Konzentration auf den Kraftbereich. Es geht darum, mehr Kraft, Ausdauer und Reserven zu haben. Für mehr Reserven brauche ich auch etwas mehr Masse. Das Gewicht ist nicht entscheidend, es geht um die Reserven.»
Bereits bei seinem ersten Kontakt mit der MotoGP-Yamaha in Valencia hatte Jonas Folger eine sehr starke Leistung gezeigt. Er war schnellster Rookie und landete auf Platz 10 vor seinem Tech3-Yamaha-Teamkollegen Johann Zarco. Auf die Bestzeit von Maverick Viñales hat der Bayer 0,983 sec eingebüßt, auf sein großes Idol Valentino Rossi hat er nur 0,239 sec verloren. Nach den zwei weiteren Testtagen in Sepang berichtete Folger: «Ich habe nicht viel Zeit auf Vale und Maverick verloren, wir lagen alle eng beisammen. Wir waren schon gut dabei. Man kann die Abstände mit Valencia vergleichen. Das macht Spaß.»