Jorge Lorenzo bei Ducati: «Ich bin so stolz»
Die MotoGP-Fans dürfen sich 2017 auf einige interessante Markenwechsel von Top-Fahrern freuen. Maverick Viñales dockte bei Yamaha an, Andrea Iannone bei Suzuki, Aleix Espargaró bei Aprilia und mit Jorge Lorenzo hat sich Ducati einen dreifachen MotoGP-Weltmeister geschnappt. Am Freitag war Lorenzo in Bologna der Stargast bei der Teampräsentation von Ducati.
«Ich muss zugeben, dass ich vor der Präsentation aufgeregter war als vor einem Rennen», lachte Lorenzo. «Es ist ein sehr besonderer Tag für mich. Auch der Donnerstag war speziell für mich, denn ich hatte nicht mit so viel Leidenschaft und Liebe von den Menschen im Werk, von den Ducatisti und Fans gerechnet. Sie hießen mich in ihrer Familie willkommen. Das ist etwas Unbeschreibliches. Nur hier bei diesem Hersteller kannst du so etwas erleben.»
Bei seinem ersten Test mit Ducati in Valencia im November 2016 hat Lorenzo auf der Ducati 0,769 sec auf die Bestzeit seines Yamaha-Nachfolgers Maverick Viñales eingebüßt. Ab 30. Januar darf sich Lorenzo in Sepang erneut auf die Desmosedici schwingen. «Beim Valencia-Test im November habe ich einen sehr positiven Eindruck von der Ducati erhalten, denn ich hatte zuvor nur mit einem Bike und einem Team in der MotoGP-Klasse gearbeitet. Die Wahrheit ist, dass es eine große Umstellung für mich ist. Doch die Stabilität der Maschine ist unglaublich, auch die Fahrbarkeit ist gut. Der Motor ist so kraftvoll. Obwohl die Maschine nervös wirkt, lässt sie sich sehr gut kontrollieren. Das war eine große Überraschung.»
Ducati Motor Holding-CEO Claudio Domenicali gab für Lorenzo und das Ducati-Team um Gigi Dall’Igna ein klares Ziel für die Jahre 2017 und 2018 vor: «Unsere Aufgabe ist es nun, den MotoGP-Titel zurück nach Italien zu holen.» Dall’Igna, General Manager von Ducati Corse, ist bewusst: «Nun gibt es keine Ausreden mehr.»
«Es wird natürlich schwierig, meine Erfolge zu wiederholen», ist Lorenzo bewusst. «Jahr für Jahr kommen neue starke Fahrer in diese Klasse. Wir müssen methodisch vorgehen, um immer weitere Verbesserungen zu erzielen und es konstant auf das Podest zu schaffen. Ich bin so stolz, dass ich nun zu dieser Familie gehöre. Ich danke allen Ducatisti und Fans für die Liebe und Zuneigung, die sie mir am Donnerstag hier und in den sozialen Netzwerken gezeigt haben. Das gibt mir sehr viel Energie, um das Beste aus mir herauszuholen. Ich werde versuchen, dieses Team stärker zu machen. Ich bin mir sicher, dass wir zusammen großartige Emotionen teilen werden.»
Lorenzo weiß: Die Saison 2017 beginnt mit drei Strecken, auf denen Ducati üblicherweise stark ist: Katar, Austin und Termas de Rio Hondo.
Die Erfolge des Ducati-MotoGP-Werksteams seit 2003:
2003
Loris Capirossi WM-Rang 4 mit 177 Punkten
Troy Bayliss WM-Rang 6 mit 128 Punkten
2004
Loris Capirossi WM-Rang 9 mit 117 Punkten
Troy Bayliss WM-Rang 14 mit 71 Punkten
2005
Loris Capirossi WM-Rang 6 mit 157 Punkten
Carlos Checa WM-Rang 9 mit 138 Punkten
2006
Loris Capirossi WM-Rang 3 mit 229 Punkten
Sete Gibernau WM-Rang 13 mit 95 Punkten
2007
Casey Stoner Weltmeister mit 367 Punkten
Loris Capirossi WM-Rang 7 mit 166 Punkten
2008
Casey Stoner WM-Rang 2 mit 280 Punkten
Marco Melandri WM-Rang 17 mit 51 Punkten
2009
Casey Stoner WM-Rang 4 mit 220 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 13 mit 104 Punkten
2010
Casey Stoner WM-Rang 4 mit 225 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 7 mit 163 Punkten
2011
Valentino Rossi WM-Rang 7 mit 139 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 8 mit 132 Punkten
2012
Valentino Rossi WM-Rang 6 mit 163 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 9 mit 122 Punkten
2013
Andrea Dovizioso WM-Rang 8 mit 140 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 9 mit 126 Punkten
2014
Andrea Dovizioso WM-Rang 5 mit 187 Punkten
Cal Crutchlow WM-Rang 13 mit 74 Punkten
2015
Andrea Iannone WM-Rang 5 mit 188 Punkten
Andrea Dovizioso WM-Rang 7 mit 162 Punkten
2016
Andrea Dovizioso WM-Rang 5 mit 171 Punkten
Andrea Iannone WM-Rang 9 mit 112 Punkten
33 Siege: Erster MotoGP-Sieg beim Barcelona-GP 2003 durch Loris Capirossi.
Casey Stoner: 23 Siege (2007: Katar, Istanbul, Shanghai, Barcelona, Donington Park, Laguna Seca, Brünn, Misano, Phillip Island, Sepang; 2008: Katar, Donington Park, Assen, Sachsenring, Phillip Island, Valencia; 2009: Katar, Mugello, Phillip Island, Sepang; 2010: Aragón, Motegi, Phillip Island)
Loris Capirossi: Sieben Siege (2003: Barcelona; 2005: Motegi, Sepang; 2006: Jerez, Brünn, Motegi; 2007: Motegi), Troy Bayliss: ein Sieg (Valencia 2006), Andrea Iannone: ein Sieg (Österreich 2016), Andrea Dovizioso: ein Sieg (Malaysia 2016).
72 weitere Podestplätze: Erstes MotoGP-Podest für Ducati war der dritte Platz von Loris Capirossi beim Saisonauftakt in Suzuka 2003.
2003: Neun Podestplätze (1x Sieg, 2x zweiter Platz, 6x dritter Platz)
2004: Zwei Podestplätze (2x dritter Platz)
2005: Vier Podestplätze (2x Sieg, 1x zweiter Platz, 1x dritter Platz)
2006: Neun Podestplätze (4x Sieg: Troy Bayliss siegte als Ersatzfahrer in Valencia, 4x
zweiter Platz, 1x dritter Platz)
2007: 18 Podestplätze (11x Sieg, 4x zweiter Platz, 3x dritter Platz)
2008: Elf Podestplätze (6x Sieg, 3x zweiter Platz, 2x dritter Platz)
2009: Neun Podestplätze (4x Sieg, 1x zweiter Platz, 4x dritter Platz)
2010: Zehn Podestplätze (3x Sieg, 2x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
2011: Zwei Podestplätze (2x dritter Platz)
2012: Zwei Podestplätze (2x zweiter Platz)
2013: Kein Podestplatz
2014: Drei Podestplätze (1x zweiter Platz, 2x dritter Platz)
2015: Neun Podestplätze (5x zweiter Platz, 4x dritter Platz)
2016: Zehn Podestplätze (2x erster Platz, 3x zweiter Platz, 5x dritter Platz)