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Yamaha-Teamdirektor: «Viñales kann WM gewinnen»

Von Günther Wiesinger
Massimo Meregalli, Teamdirektor bei Movistar-Yamaha, ist fasziniert von Können und von den Begabungen seines Neuzugangs Maverick Viñales. «Er ist schnell, ruhig und clever», lobt Meregalli.

Movistar-Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli ist gespannt auf das erste MotoGP-Kräftemessen in diesem Jahr, das von Montag bis Mittwoch in Sepang/Malaysia stattfindet.

Dort wird sich zeigen, ob Maverick Viñales auch bei seinem dritten Test mit der YZR-M1-Yamaha überragende Zeiten abliefern kann.
Im Vorjahr gewann Yamaha zwischen Barcelona im Juni und Valencia im November fünf Monate kein Rennen. Massimo Meregalli sagte, die neuen Entwicklungsteile hätten sich im Gegensatz zu früheren Jahren nicht bewährt. Ausserdem musste nach den Motorschäden von Mugello die Spitzendrehzahl gesenkt werden, das kostete Leistung, die erst beim WM-Finale wieder verfügbar war – Jorge Lorenzo siegte.

«Wir können nicht abschätzen, warum wir während der Saison 2016 keine technischen Fortschritte gemacht haben», schilderte Meregalli. «In den Jahren zuvor haben wir während des Jahres immer wieder Teile erhalten, die uns vorwärts gebracht haben. Wir haben immer sofort einen Unterschied gespürt. 2016 ist das nicht gelungen. Yamaha brachte zwar neue Komponenten, aber das Resultat wär ähnlich wie bei den bisherigen, das Gefühl der Fahrer änderte sich auch nicht. Manchmal war es eine Spur besser, manchmal eine Spur schlechter. Wir haben diese neuen Teile oft wieder abgebaut, auf einer anderen Strecke wieder probiert, aber es kam zu keinem durchschlagenden Erfolg. Das hat sich oft wiederholt... Immer wieder. Es hing davon ab, auf welcher Strecke wir uns befunden haben.»

Meregalli hält grosse Stücke auf den 22-jährigen Viñales, der 2016 in Silverstone bereits seinen ersten MotoGP-Triumph gefeiert hat. «Momentan kann ich bezüglich Maverick nur ein Urteil abgeben, das auf meinen Beobachtungen bei zwei Tests beschränkt ist. Momentan sage ich: Er ist bereit für den Fight um die Weltmeisterschaft. Aber zwei Tests reichen normal nicht aus für ein endgültiges Urteil. Aber wenn ich jetzt gefragt werde, ob er Titelchancen hat, dann bejahe ich diese Frage», sagt Meregalli.

«Was mich am meisten interessiert: Maverick ist ruhig, gelassen, sehr schnell, er hat das richtige Gefühl mit der für ihn komplett neuen Yamaha in Valencia bereits nach einem halben Tag gefunden. Ausserdem klangen seine Aussagen gegenüber Crew-Chief Ramon Forcada sehr bestimmt, klar und überzeugend. Er war sich seiner Sache wirklich sicher. Er wusste genau, welches Set-up besser und welches schlechter war. Das hat mich sehr stark beeindruckt. Ausserdem marschiert Maverick beim Motorrad genau in die exakt selbe Richtung wie Valentino. Dazu kommt, dass Maverick praktisch nie stürzt. Es ist ihm auch gelungen, den Druck zu verstecken. Wir haben ihm keinen Druck angesehen, wir haben keine Anspannung gespürt bei ihm. Aber sie muss beim ersten Test gross gewesen sein... Zumindest am ersten Tag. Denn Maverick ist auf ein Bike gesprungen, mit dem Jorge zwei Tage zuvor das Rennen gewonnen hatte. Er hat sich perfekt aus der Affäre gezogen.»

Lässt sich Maverick Viñales vom Talent her mit Marc Márquez vergleichen? Meregalli: «Alle Fahrer sind unterschiedlich, jeder Fahrer seine Stärken und Schwächen. Für mich ist Maverick bereit für die Titeljagd. Er ist schnell, er hat die nötige Ruhe, er ist sehr clever, wenn es darum geht, alles zu finden, was er braucht und was ihm gefällt. Ich bin sehr optimistisch. Gleichzeitig bin ich neugierig auf den ersten Test in Sepang, wo alle Gegner dabei sein werden.»

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