Pol Espargaró: «KTM will Aprilia schlagen»
Nach drei Jahren verließ Pol Espargaró das Tech3-Team von Hervé Poncharal, auch Bradley Smith verabschiedete sich. Beide sind 2017 Werkspiloten im neuen MotoGP-Team von KTM. Nachdem Espargaró das Saisonfinale 2016 in Valencia mit Platz 6 geschlossen und in der Gesamtwertung den achten Rang belegt hatte, schwang er sich beim anschließenden Valencia-Test erstmals auf die KTM RC16. Er landete mit 1:31,853 min auf dem 17. Platz der Zeitenliste und büßte 1,878 sec auf die Bestzeit von Yamaha-Neuling Maverick Viñales ein.
«Wir wollen am Ende des Jahres zufrieden sein», erklärte Espargaró. «Wir können aber noch nicht sagen, ob das gleichbedeutend mit Platz 10, 15 oder 20 ist. Das wird davon abhängen, wie wir in der Vorsaison zurechtkommen. Wenn wir am Ende der Saison zufrieden sein können, dann wird 2018 ein großartiges Jahr.»
Das Team Red Bull KTM Factory Racing absolvierte beim Saisonfinale 2016 in Valencia bereits den ersten Renneinsatz mit Testfahrer Mika Kallio als Wildcard-Pilot. Der Finne erreichte den 20. Startplatz mit 2,6 sec Rückstand auf die Pole-Zeit. Im Rennen musste Kallio wegen zwei defekter Speed-Sensoren vorzeitig die Box ansteuern. «Ihre Ziele sind unglaublich hoch», lobt Espargaró KTM gegenüber «Mundo Deportivo». «Ihr Einsatz ist grenzenlos, das kann großartig, aber auch schlecht sein. Sie wollen Aprilia schlagen und näher an Suzuki herankommen, aber wir müssen auf dem Boden bleiben. Es wird viel vom Test in Sepang abhängen, er ist sehr wichtig für uns. Wir werden sehen, ob das Chassis funktioniert und Fortschritte schnell oder nur langsam gelingen. Es lastet viel Druck auf uns, aber wir können es kaum erwarten.»
Espargaró warnt vor zu hohen Erwartungen. «Sie wollen im zweiten Jahr um einen Sieg kämpfen, aber diese Welt ist sehr kompliziert. Es ist nicht Enduro oder Moto3. Wir haben aber auch schon großartige Dinge gesehen – wie von Red Bull in der Formel 1 – die niemand erwartet hätte. Der Unterschied zwischen Yamaha, Honda und KTM ist, dass es für die ersten zwei ein MotoGP-Projekt ist, für KTM ist es ‹DAS› Projekt. Sie wollen alles einsetzen, das ist der Unterschied. Wir sind kleiner, weil es noch ein junges Projekt ist, aber niemand hat die Leidenschaft und den Einsatz für das MotoGP-Projekt wie KTM. Suzuki hatte nicht diese Struktur, als sie einstiegen, KTM hat das sehr ernst genommen.»