MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Sepang Circuit: Kein neuer Belag nötig?

Von Günther Wiesinger
Sepang-Circuit-Manager Razlan Razali unternimmt alles, um die Probleme mit dem zu langsam auftrocknenden neuen Belag in den Griff zu bekommen. «Wir haben nur zwei, drei Stellen, die uns Sorgen machen», sagt er.

Beim jüngsten MotoGP-Test in Sepang/Malaysia (30. Januar bis 1. Februar) tauchte wieder das alte Problem auf: Der neue, im Mai 2015 aufgebrachte Asphaltbelag auf dem Sepang International Circuit (SIC) trocknet nach Regengüssen viel zu langsam auf, es wird immer wieder Wasser von unten durch den Belag gedrückt.

Die Fahrer und Teams sowie die Mitglieder der Race Direction wie Mike Webb, Franco Uncini und Loris Capirossi verlangen deshalb zielführende Massnahmen, sogar von einer neuerlichen Neuasphaltierung war die Rede. Mit dem Sepang International Circuit wurde 2016 ein neuer Fünf-Jahres-Vertrag geschlossen, bis inklusive 2021 werden dort Grand Prix-Rennen stattfinden.

SPEEDWEEK.com hat sich mit Razlan Razali, dem Chief Executive Officer (CEO) des Sepang International Circuit, zur Problematik unterhalten.

Razlan, die Fahrer haben beim MotoGP-Test gewettert, es dauere bis zu 24 Stunden, bis der neue Belag nach einem Regen auftrocknet. Stimmt das? Und warum geschieht das? Liegt das an der Asphaltmischung? Oder rinnt das Wasser darunter nicht ab?

Wir beobachten die Situation sehr sorgfältig. Ja, der Asphalt, den wir im vorigen Jahr aufgebracht haben, unterscheidet sich sehr stark vom Belag, der vorher verwendet worden ist und ursprünglich 1999 aufgebracht wurde.

Wir haben ein Problem, weil die Piste nicht rasch genug auftrocknet. Das lässt sich nicht bestreiten. Aber für uns steht fest, dass sich die Situation vor dem Test verbessert hat. Doch beim Test war es nicht so heiß wie üblich. Es gab eine hohe Luftfeuchtigkeit, ja, aber die Hitze ließ zu wünschen übrig. Der Himmel war immer bewölkt.

Das Problem ist also die Länge der Zeit, die für das Auftrocknen der Rennstrecke beansprucht wird.

Wie dick ist die neue Asphaltschicht? Warum dringt von unten Wasser durch?

Der neue Belag ist vier Zentimeter dick. Doch die Situation hat sich verbessert. Am dritten Tag, am Mittwoch, hatten wir bereits um 10 Uhr früh einen trockene Piste, obwohl sich die Sonne nie richtig blicken liess.

Wir sind gebeten worden, die Situation im Auge zu behalten. Wir schauen also, welche Stellen am langsamsten abtrocknen. Die Zielgerade, Turn 9, Turn 15, das sind die neuralgischen Stellen. Auch am dritten Tag gaben in erster Linie die Zielgerade und Turn 15 Anlass zur Sorge, als es zu Mittag kurz tröpfelte. Turn 9 war okay. Es gibt also nur einzelne Stelle, um die wir uns noch kümmern müssen.

Was kann der Streckenbetreiber tun? Muss man Löcher bohren, damit das Wasser schneller versickert? Es war sogar die Rede davon, dass Sand in diese Löcher gefüllt werden muss?

Ohh, nein, nein, nein. Wir haben schon vor dem Test zusätzliche Entwässerungsanlagen angelegt, damit das Wasser rascher abrinnen kann. Wir haben da spezielle Massnahmen getroffen in den Bereichen, wo es am feuchtesten ist. Wir kümmern uns auch um andere permanente Lösungen, die bis April, Mai fertiggestellt werden sollten.

Safety Officer Franco Uncini wird also im Juli oder August nach Malaysia kommen, und sich von unseren Maßnahmen überzeugen. Er wird dann eine Inspektion machen. Wir wollen dann auch ein paar Werksteams zu einem Test einladen, damit bis zum Grand Prix im Oktober wieder alles in Ordnung ist.

Das Problem ist nicht das Design der Strecke, es geht einfach darum, dass sie Piste schneller auftrocknen muss.

Wie viel hat der neue Belag gekostet?

Es hat uns rund 30 Millionen Ringgit gekostet, also rund 2,5 Mio Euro.

Also wolltet ihr vermeiden, jetzt wieder alle 5,5 km neu asphaltieren zu müssen?

Wir werden alles tun, um eine weitere Neuasphaltierung zu vermeiden. Denn das kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit, wir müssen das sorgfältig planen. Das ist unsere letzte Option!

Ihr habt den Superbike-WM-Lauf in Sepang aus dem Kalender gestrichen, weil er nicht auf genügend Interesse stieß. Wie sieht die Zukunft des Formel-1-GP-aus?

Wir werden ihn 2017 auf jeden Fall wieder austragen. Definitiv.

Zum letzten Mal?

Ahhh... Er wird in diesem Jahr definitiv ausgetragen. Und wir haben einen Vertrag für 2018.

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