Poncharal: «Zarco größeres Geheimnis als Folger»
Die Tech3-Teamkollegen Johann Zarco und Jonas Folger
In Katar überraschte Rookie Johann Zarco, der bei den Testfahrten meist noch im Schatten seines Teamkollegen Jonas Folger stand, in seinem ersten MotoGP-Rennen mit Führungsrunden, bevor er im siebten Umlauf stürzte. Der Franzose konnte sich bis dahin immer weiter absetzen und hatte bereits 1,6 sec Vorsprung. Zudem legte er die schnellste Rennrunde vor.
Sein Tech3-Yamaha-Teamkollege Jonas Folger erlebte hingegen Schwierigkeiten in der Anfangsphase, konnte sich dann aber immer weiter nach vorne arbeiten und legte mit Platz 10 ein beachtliches MotoGP-Debüt hin.
Ausgehend von ihren sehr unterschiedlichen Charakterzügen – Zarco ist sehr ruhig und wirkt oft introvertiert, Folger zeigt sich meist offen und zu Späßen aufgelegt – hätten viele das solide Resultat im ersten Rennen wohl eher von Zarco erwartet. 2017 haben sie zudem dasselbe Ziel: «Rookie of the Year» werden. «Ihr Vorname ist fast gleich», lachte Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal, als er mit SPEEDWEEK.com über die Unterschiede zwischen seinen beiden Fahrern sprach.
«Johann ist ein bisschen älter und ein viel größeres Geheimnis als Jonas. Denn Jonas ist offen und lächelt immer. Er ist happy und scherzt oft mit dem Team. Johann ist ruhiger und mehr auf sich und seine Arbeit konzentriert. Sie haben sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Das liegt auch ein bisschen am Alter. Jonas ist 23, Johann ist 26. Doch Johann hat sehr großen Respekt vor Jonas und auch Jonas vor Johann. Ich habe auch sehr viel Respekt vor dem, was Johann Zarco geleistet hat und wie er fährt. Bei Yamaha werden die Daten geteilt. Sie werden in diesem Jahr also die Daten des anderen erhalten, voneinander lernen und sich gegenseitig pushen. Das war schon bei den Tests so. Wenn Zarco vor Folger liegt, will Folger ihn übertreffen und so weiter. Das ist sehr gut, solange das ein gesundes Konkurrieren ist», betont der Franzose.
«Ich bin froh, dass sie so unterschiedlich sind. Sie werden wohl kaum zusammen Partys feiern, aber das ist mir egal. Ich will auch gar nicht, dass sie das tun. Rossi und Lorenzo waren nie zusammen feiern, auch Márquez und Pedrosa tun das nicht. Das kümmert mich nicht. Solange gegenseitiger Respekt herrscht und eine gute Stimmung, ist alles in Ordnung. Im Moment helfen sie sich gegenseitig, bessere MotoGP-Fahrer zu werden. Im Moment ist alles großartig», betont Poncharal.