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Goubert (Michelin): 2017 Fokus auf Hinterreifen

Von Frank Aday
Im ersten Jahr mit Michelin als Einheitsreifenlieferant der MotoGP-Klasse beklagten sich die Piloten immer wieder über die Vorderreifen. Nicolas Goubert von Michelin verriet, woran die Franzosen nun arbeiten.

Michelin absolviert 2017 die zweite Saison als Einheitsreifenlieferant der MotoGP-Klasse. Nach dem Saisonauftakt von Katar berichtete Nicolas Goubert, der Michelin Racing Technical Director, gegenüber «motogp.com» von den Herausforderungen der Rückkehr in die Königsklasse 2016, den bisherigem Entwicklungen und der Zukunft.

Nicolas, wie würdest du euer Comeback von Michelin in der Königsklasse beschreiben?

Positiv. Nach sieben Jahren Abwesenheit waren wir gut vorbereitet. Das haben wir in Katar gesehen, als alle Rekorde gebrochen wurden, darunter auch die Gesamtdauer des Rennens – das haben wir vier Mal in der letzten Saison geschafft. Sehr oft konzentrieren sich die Leute mehr auf die Qualifying-Zeit, denn das ist spektakulärer, aber der Indikator, der die Leistung der Reifen repräsentiert, ist die Renndauer. Es gab natürlich auch Situationen, die schwieriger waren, als wir das erwartet hatten: Viele Strecken waren anders, andere kamen neu dazu oder der Asphalt war erneuert worden.

Etwas sehr Positives war es, 2016 so viele verschiedene Sieger zu haben. Das lag natürlich nicht in erster Linie an uns, aber trotzdem ist es eine große Ehre, so viele Fahrer zufriedengestellt zu haben. Wir wissen, dass wir noch einiges finden müssen, was mit den Fahrern und ihrem Fahrstil harmoniert. Das Ziel ist des, den Wünschen aller Fahrer zuzuhören und unsere Reifenauswahl entsprechend anzupassen. Darüber hinaus erlauben es uns dieses Jahr die Regeln, drei Vorder- und drei Hinter-Reifenmischungen für jedes Rennwochenende mitzubringen.

Während der Vorbereitung auf die Saison 2017 habt ihr einen neuen Vorderreifen-Typ zur Verfügung gestellt. Was kannst du uns darüber erzählen?

Wir haben schon 2016 in Brünn angefangen, mit diesem Reifen zu arbeiten, schon dort war das Ziel, ihn in diesem Jahr anzubieten. Der Titelkampf war vor Valencia entschieden und zusammen mit den Teams haben wir entschieden, während eines Rennwochenendes einen vollen Test zu fahren. Darum haben wir zwei Reifen mitgebracht, einen mit dem 2016er-Profil und zwei für 2017. 90 Prozent der Fahrer haben sich für den neuen entschieden, was gezeigt hat, dass wir uns für die richtige Richtung entschieden haben. Dieser Reifen wurde nach der Vorgabe entwickelt, um den Fahrern in maximaler Schräglage mehr Vertrauen zu geben.

Zwischen Austin und Jerez gibt es einen privaten Test, um die Regenreifen zu entwickeln. Wie testet ihr, um sie etwas weiterzuentwickeln?

Wir haben eine Rennstrecke gemietet und alle Teams eingeladen. Wir werden die Strecke nass machen und die Fahrer werden dann Zehn-Minuten-Sessions fahren, um die Leistung einzuschätzen. Es ist das Beste, einen analytischen Test zu fahren und die Bedingungen im Griff zu haben. Gleichzeitig ist es wichtig, mit den Fahrern in einem anderen Umfeld zu testen, als an einem Rennwochenende.

Aber Intermediate-Reifen wird es 2017 nicht mehr geben.

Wir haben beweisen können, dass wir eine Kreuzung zwischen dem Slick und den Regenreifen hinbekommen haben. Letztes Jahr hatten wir oft Situationen mit Fahrern auf Slicks, Intermediates und Regenreifen. Wenn man sieht, dass man den Regen- und Slick-Reifen gleichzeitig nutzen kann, ist da eine Verbindung. Es gab also kein Interesse mehr daran, Intermediates anzubieten – ihr Nutzungsfenster ist viel schmaler als das der Regenreifen.

Was wird die nächste Entwicklung bei Michelin sein?

Neben dem Vorderreifen haben wir neue Hinterreifen, die durch einen neuen Aufbau mehr Traktion bieten. Wir werden diesen Aufbau zu Beginn der Saison beibehalten und dann sehen, was wir verbessern können.

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