Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Pol Espargaró (KTM/10.) «Das ist wunderschön»

Von Günther Wiesinger
Ungläubiger Blick auf den Monitor: Pol Espargaró

Ungläubiger Blick auf den Monitor: Pol Espargaró

Beim Katar-GP hatte die KTM-Truppe noch die Köpfe hängen lassen. Nach Platz 10 im FP2 in Jerez sah man bei der rot-weiss-roten Erfolgstruppe nur strahlende Gesichter.

Die Erleichterung war im Red Bull KTM-Werksteam nach dem zweiten freien Training in Jerez deutlich zu spüren: Pol Espargaró drang in die Top-Ten vor, er büßte mit dem neuen Big-Bang-Motor nur 1,153 Sekunden auf die Bestzeit ein; er ist an seinem Bruder Aleix (Platz 9) mit der besten Aprilia dran. Und der schnelle Spanier ließ auf der KTM RC16 Fahrer wie Redding, Rossi, Folger, Márquez, Zarco, Iannone und so weiter hinter sich.

«Wir haben mit dem Big-Bang Fortschritte erwartet, aber nicht in diesem Ausmaß», freute sich Elektronik-Ingenieur Brian Harden.
«Es ist verrückt», seufzte Pol Espargaró im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Nicht einmal ich selber habe beim vierten Grand Prix so ein Resultat erwartet. Aber wir müssen auf dem Boden bleiben, es ist erst das FP2... Es ist nett, eine KTM erstmals so weit vorne zu sehen. Das ganze Team lächelt und zeigt Freude. Das ist wunderschön.»

Bringt der Big-Bang gleich beim ersten Grand Prix so deutliche Vorteile gegenüber dem giftigen Screamer? «Ja, die neue Motorkonfiguration schein etwas besser zu sein als die bisherige. Aber wir haben trotzdem noch viel Arbeit vor uns. Das Schöne bei KTM: Wir verbessern uns laufend, wir wissen aber dass wir noch viel Potenzial nach oben haben. Bisher hat uns beim Motor immer etwas gefehlt, wir sind dauernd am absoluten Limit gefahren. Jetzt sehen wir Licht am Ende des Tunnels, wir haben mit dem neuen Motor einen klaren Schritt nach vorne gemacht.»

Ist Pol den ganzen Tag nur mit dem Big-Bang gefahren? «Nein, im nassen FP1 habe ich auch den alten Motor verwendet, ich wollte den neuen Motor nicht unnötig verheizen oder zerstören. Wir müssen uns auf den neuen Motor fokussieren. Wenn wir endgültig zur Überzeugung kommen, dass er die bessere Lösung ist, dann werden wir auf ihn setzen.»

Zur Erinnerung: KTM war bei den ersten die Rennen der einzige Hersteller, der einen Screamer einsetzte, bei diesem Konzept lässt aber die Kraftentfaltung zu wünschen übrigens, deshalb wurde im Februar ein Big-Bang in Angriff genommen.

Übrigens: Wenn das FP3 nass wäre, wäre Pol Espargaró sensationellerweise sogar direkt für das Qualifying 2 qualifizert, wo die besten 12 Startplätze vergeben werden.

Und wir schlagen vor: Der stille, aber geniale Motorendesigner Ing. Kurt Trieb darf sich heute abend in der Scharten bei Eferding in Oberösterreich in Ruhe ein Gläschen genehmigen.

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