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Cal Crutchlow: Findet er Werksteam für 2018?

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow wäre bei so manchem Kundenteam auf der Wunschliste. Aber er träumt von einem Platz in einem Werksteam für 2018. Hat er konkrete Vorstellungen?

Cal Crutchlow hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er wieder in einem Werksteam fahren will, nachdem er das Ducati-Team Ende 2014 nach nur einem Jahr verlassen hat, um bei LCR-Honda anzudocken.

Er verhandelte im Vorjahr mit Suzuki und Aprilia, aber nach der Sturzserie im Frühjahr war er kein gefragter Mann, erst nach den Erfolgen, die mit dem Podestplatz in Deutschland begannen.

Und Cal ärgerte sich vor einem Jahr, als Bradley Smith ein KTM-Angebot bekam, er aber nicht.

«Ich fühle mich gut, ich kann normalerweise unter den Top-6 mithalten, aber ich habe mit LCR im Moment noch keinen Vertrag für 2018», erklärte Crutchlow in Jerez.

Es ist kein Geheimnis, dass Nakagami bei LCR auf der Wunschliste steht, aber er ist als Nummer 2 vorgesehen, denn LCR soll – wie mehrmals berichtet – nächstes Jahr wieder einen zweiten Teamplatz bekommen, wie 2015, als Crutchlow und Miller bei LCR fuhren.

Aber dann sprang Sponsor CWM ab, und Teamchef Lucio Cecchinello musste das Budget reduzieren.

«Ich habe die Gerüchte gehört, dass Nakagami zu LCR kommen soll», räumt Crutchlow ein. «Aber das beschäftigt mich nicht.»

Wann wird Crutchlow entscheiden, in welchem Team er 2018 fahren wird? «Ich weiß es nicht. Ich habe keine Eile. Zuerst wollte ich das Rennen in Jerez über die Bühne bringen. Es hat keinen Sinn, eine Million Interviews zu diesem Thema zu geben. Ich fühle mich im Moment fantastisch, ich fahre wirklich sehr gut. Ich möchte gern möglichst früh Klarheit über meine Zukunft. Mein Team macht gute Arbeit, Honda unterstützt mich voll. Es wird auch davon abhängen, wie sich so manche Fahrer in anderen Spitzenteams aus der Affäre ziehen, welche Resultate sie erzielen.»

Crutchlow ist überzeugt, dass die Werksmaschinen von Werken wie Ducati, Aprilia oder Suzuki deutlich besser sind als die derzeitigen Fahrer momentan vorgaukeln.

«Wenn du Marc Márquez auf eine dieser Werksmaschinen setzt, würden andere Fahrer dort einen riesigen ‚reality shock’ kriegen, wenn sie sehen, wie viel schneller er mit jedem vorstellenbaren Bike fahren würde. Das kann ich euch sagen. Es gibt in einigen Spitzenteams im Augenblick einige Fahrer, die keinen guten Job machen.»

Cal weiß, dass zwar alle Fahrer Zwei-Jahres-Verträge bis Ende 2018 haben, aber diese sind meistens als Leistungsklauseln gebunden. Wenn Fahrer wie Rins, Lowes, Smith oder Dovizioso bei Saisonmitte nicht eine gewisse WM-Position erzielt haben, können die betroffenen Hersteller aus den Verträgen aussteigen und auf die Option auf das zweite Jahr verzichten.

Crutchlow selbst hatte so einen Vertrag vor einem Jahr, damals musste er nach dem GP von Deutschland unter den Top-7 sein, sonst hätte LCR aussteigen können. Aber Lucio Cecchinello betonte 2016 schon beim Frankreich-GP, er werde mit 99-prozentiger Sicherheit 2017 mit dem Briten weitermachen.

Das Vertrauen machte sich bezahlt, Crutchlow gewann danach die Rennen in Brünn und Philipp Island. «Warum sollte ich auf irgendetwas anders schauen als auf einen Platz in einem Werksteam? Ich bin ja schon in einem Kundenteam.»

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