Jack Miller: 1000 Euro Strafe wegen Schubserei
Jack Miller wollte beim Jerez-GP sein bestes MotoGP-Ergebnis auf trockener Fahrbahn verbessern, dazu hätte er Platz 6 einfahren müssen, denn Siebter war er bereits beim Sachsenring-GP 2016.
Jack Miller hielt sich vom zehnten Startplatz weg auf der Marc VDS-Honda wacker, er lag nach drei Runden an zehnter Position vor Petrucci und Bautista. Doch in der sechsten Runde fand er sich gemeinsam mit Pull & Bear-Ducati-Pilot Álvaro Bautista im Kiesbett wieder.
Der Spanier hatte den Australier über den Haufen gefahren. Miller schubste ihn dann im Kiesbett zornig zu Boden. er bekam dafür eine Geldstrafe von 1000 Euro von der Race Direction aufgebrummt.
«Alles andere als ein großartiger Tag», fasste Jack zusammen. «Ich hatte das ganze Wochenene ein tadelloses Vertrauen, ich bin auch erstklassig ins Rennen gestartet, Aber in den ersten Runden bin ich im Scheiss-Mittelfeld aufgehalten worden, dadurch habe ich in den ersten zwei, drei Runden so viel Zeit verloren. Einige Piloten starteten vor den Kurven Angriffe, obwohl sie 6 km zurücklagen... Sie können sich doch ausmalen, dass sie dann die Kurve nicht kriegen, sie landen im Abseits, aber hier sind die Run-offs alle asphaltiert, also galoppieren sie weiter, stehen dann irgendwo am Ende der Piste und wiederholen dieses Manöver trotzdem bei der nächstbesten Gelegenheit.»
«Ich hatte also deshalb eine Lücke nach vorne, aber ich machte Boden zu Dovizioso gut, der am Schluss in die Top-5 gefahren ist. Dann hat mich Petrucci auf diese seltsame Art und Weise überholt, aber er hat es irgendwie geschafft, vor mir zu bleiben», schilderte Miller. «Nachher hat Bautista in der ersten Kurve dieselbe Aktion versucht und mich aus dem Rennen befördert. Ich war wirklich am Limit unterwegs, ähnlich wie auf einer Quali-Runde, aber er wollte trotzdem innen vorbei. Dabei weiß jeder, dass kaum jemand später bremst als ich. Mir war bewusst, er wird sein Motorrad so niemals abbremsen können... Ich war bereits mitten in der Kurve, das Bike von Bautista fuhr aber neben mir immer noch geradeaus. Er hat dann das Vorderrad verloren und mich weggeräumt. Ich habe das kommen sehen. Ich wusste, jetzt fliegt zumindest einer von uns beiden runter.»
«Ich habe ihn dann geschubst, ja. Ich weiß, das ist nicht die richtige Art, wie man sich nach so einem Zwischenfall verhält. Es war einfach der Frust, der sich bei mir aufgestaut hatte. In den ersten Runden haben mich so viele Gegner aufgehalten und mich rausgedrängt. Ich habe vor der Bautista-Attacke schon dreimal hingenommen, dass mich ein Fahrer abgedrängt hat. Das vierte Mal war zuviel... Ich habe immer rechtzeitig gebremst, die anderen nicht.»
«Mein Motorrad wollte nicht mehr anspringen. Ich wollte dann jemanden finden, der mich ins Fahrerlager und an die Box zurückbringt», erzählte der Assen-GP-Sieger von 2016. «Ich habe jedoch mein Bike irgendwie in Gang gebracht und es zu den Boxen runterrollen lassen.»
«Die Race Direction hat den Vorfall mit Bautista im Kiesbett natürlich gesehen. Sie sahen aber auch, was vorher alles vorgefallen war», meinte Miller. «Sie hatten Verständnis für mich. aber sie betonten: Du darfst einen anderen Fahrer nicht zu Boden rempeln. Dagegen konnte ich nichts erwidern.»
Wird Hauptsponsor Marc van der Straten die Kosten für die Strafe übernehmen? «Ich hoffe es. Ich muss mit dem Boss sprechen. Aber ich habe keine Zweifel, dass Marc van der Straten diese Strafe begleichen wird..»