Jonas Folger (8.): «Dieselben Probleme wie Rossi»
Valentino Rossi noch vor Jonas Folger
In Jerez musste sich Jonas Folger zwar seinem Tech3-Teamkollegen Johann Zarco erneut geschlagen geben, gegen den er um den Titel «Rookie of the Year» kämpft, aber der Bayer schaffte es erneut unter die Top-10 und konnte fünf Runden vor Schluss sogar WM-Leader Valentino Rossi schnappen, der ebenfalls auf einer Yamaha unterwegs ist.
Zu Beginn des Rennens fiel Jonas Folger bis auf Platz 14 zurück. «Das Problem sind immer die ersten zwei, drei Runden. Ich kämpfte gegen Jack [Miller]. Immer wenn ich versuchte, ihn zu überholen, musste ich weit gehen. Ich habe extreme Probleme, sicher jemanden zu überholen. Jedes Mal, wenn ich einen Gegner angreife und die Bremse etwas aufmache, kriege ich die Kurve nicht mehr. Genauso war es jetzt auch, was extrem schade ist, weil die Pace eigentlich richtig gut war. Ich war nicht weit von Maverick weg, aber ich habe zwei riesige Fehler gemacht und ging zweimal geradeaus. So habe ich die vielen Positionen verloren. Das müssen wir jetzt in den Griff kriegen», erklärte Folger.
«Das Problem habe ich immer nur am Anfang. Auch in Austin verlor ich zu Beginn des Rennens Zeit. In Katar war es auch in der Anfangsphase. Irgendetwas passt noch nicht ganz, damit ich sicher attackieren kann. Immer, wenn ich angreife, mache ich einen Fehler. Das kostet mich viel Zeit. An meinem Gewicht liegt es eher nicht. Vielleicht muss ich eine andere Technik anwenden, um mich an einem Gegner vorbeizubremsen. Sobald ich derzeit die Bremse einen Tick aufmache, vorbei bin und dann wieder verzögern will, ist es schon zu spät. Das macht es mir momentan extrem schwierig zu attackieren – besonders auf neuen Reifen. Später im Rennen geht es dann. Ich weiß nicht, welche Probleme Vale hatte, aber ich ging an ihm auf der Bremse vorbei. Das war kein Problem, doch am Anfang habe ich das Gefühl, dass der Rest des Feldes auf der Bremse viel stärker ist als ich.»
In der Gesamtwertung liegt Folger nun auf dem achten Rang hinter Zarco und Crutchlow. Er hat wie Crutchlow 29 Punkte auf dem Konto, Zarco sammelte bislang 35. «Die Reifen waren ziemlich schnell schlecht. Sie haben sehr schnell abgebaut in der fünften oder sechsten Runde, danach blieben sie konstant schlecht. Bis fünf Runden vor Schluss waren sie konstant. Ich habe dann viel mit dem Mapping ausprobiert, was es aber nicht wirklich besser machte. Dann ging ich auf das härtere Mapping, schnappte Vale und wechselte dann wieder auf das weichere. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich wann einsetzen muss. Das kostet auch viel Energie. Da muss ich noch sicherer werden.»
Hattest du Skrupel, WM-Leader Rossi zu überholen? «Ich habe ganz schön gepusht, dass ich an ihn rankomme. Als ich dann an ihm dran war, habe ich gemerkt, dass wir die gleichen Probleme haben, aber ich war dann doch am Kurvenausgang immer etwas schneller. Ich habe mehr Speed auf die Geraden mitnehmen können. Genau das gab mir die Möglichkeit, mich an ihm vorbeizubremsen. Ich habe eineinhalb Runden überlegt und geschaut, ob er mehr pusht und nur blufft. Doch dann habe ich gesehen, dass ich schneller bin. Ich kam schön an ihn ran und bremste mich vorbei. Das hat gut funktioniert. Als ich vorbei war, habe ich zwei Runden richtig, richtig gepusht und ging voll ans Limit. Ich habe geschaut, dass ich wegfahren kann. Das hat funktioniert. Er hatte wohl große Probleme.»