Jorge Lorenzo (Ducati/8.): «Die Winglets fehlen uns»
Jorge Lorenzo in Jerez
Achter Startplatz, im Qualifying wieder vor Dovizioso, überschaubarer Rückstand von 0,661 Sekunden auf Dani Pedrosa – das war das nicht unerfreuliche Fazit von Jorge Lorenzo (Ducati) nach dem Samstag-Training in Jerez.
«Normalerweise steigerte ich mich im Qualifying immer ein bisschen im Vergleich zum freien Training, denn im Zeittraining pusht man ein bisschen mehr», schilderte der Mallorquiner. «Aber manchmal passiert es, und du bist im Q2 langsamer als im FP3. Das kann geschehen, bei mir war es heute der Fall. Mit den neuen Reifen hatte ich im Q2 zu viel Wheelspin beim Rausfahren aus den Kurven. Ich hatte nicht dieselbe Traktion wie am Vormittag. Ich konnte nicht unter 1:38,9 min fahren. Damit war ich zwar nur 0,1 sec langsamer als in der Früh, aber ich bin vom zweiten auf den achten Platz zurückgefallen, weil sie die meisten Gegner im Quali verbessert haben.»
Lorenzo weiter: «In Austin hatten wir Mühe, weil wir bei Ducati stark unter dem Flügelverbot leiden. Mit den Winglets hatte das Bike beim Beschleunigen vorne mehr Bodenkontakt. Aber wir haben jetzt besser Reifen als im Vorjahr. Die Probleme von Ducati im Vorjahr wurden überwiegend von zu harten Hinterreifen verursacht. Jetzt ist der Hinterreifen für uns okay. Dazu kommt, dass Jerez eine meiner Lieblingspisten ist. Das alles führt dazu, dass ich bei der Rennpace recht nahe an den Topfahrern dran bin. Wir sind nur ein oder zwei Zehntel hinter den Besten. Das ist gut.»
«Ohne Winglets bringen wir vorne nicht genug Anpressdruck für den Vorderreifen hin», sagt der Spanier. «Alle Hersteller haben jetzt neue, effektive Verkleidungen entwickelt. Auch wir haben eine radikale neue Version entwickelt, aber sie hat bisher mehr Schwachstellen als Stärken. Wir werden dieses System wieder testen am Montag, wir werden mehr forschen und ausprobieren. Aber die Winglets sind schwer zu ersetzen.»
«Bisher verläuft das Training besser als erwartet. Ich habe ja schon am Donnerstag gesagt, ich gehe unvoreingenommen an diesen Grand Prix heran, auch wenn Ducati hier nie erstklassig abgeschnitten hat. Ich dachte: Ich mache meine Arbeit, ich möchte besser fahren als je zuvor, das ist mir gelungen. Auf vielen Pisten können wir auf den Geraden dank der Ducati-Power Zeit wettmachen, die wir in den Kurven verlieren. Aber es klappt auch hier gut, denn ich fahre ausgezeichnet, ich nehme viel Kurvenspeed mit. Wir verlieren im zweiten Teil der Kurven etwas Zeit, aber die Maschine ist beim Bremsen stabil. Beim Aufrichten spüre ich brauchbare Traktion, ich bin zufrieden.»