Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Jorge Lorenzo (3.): «Viele hatten mich abgeschrieben»

Von Günther Wiesinger
Ducati-Werksfahrer Jorge Lorenzo war nach Platz 3 in Jerez die Genugtuung anzusehen. Er hat allen Kritikern, de ihm bei Ducati keine Zukunft haben, das Maul gestopft.

Jorge Lorenzo fuhr beim vierten Auftritt auf der Ducati erstmals aufs Podest, er rückte in der WM auf Platz 9.

Lorenzo feierte wie ein Sieger. «Das beste Geburtstagsgeschenk, das ich je bekommen habe. Ich kann mir kein schöneres Geschenk für meinen 30. Geburtstag vorstellen», seufzte Lorenzo. «Das ist mehr als ein Sieg mit einer Yamaha. Wir wissen ja, wie schwierig es ist, mit diesem speziellen Motorrad auf trockener Fahrbahn konkurrenzfähig zu sein. Dazu kommt, dass Jerez für Ducati eine schwierige Piste war in den letzten Jahren. Dieses Jahr sind die Reifen etwas weicher, außerdem ist Jerez eine Piste, auf der ich immer stark gefahren bin, das hat uns konkurrenzfähig gemacht.»

Jorge weiter: «Wir waren abgesehen vom Qualifying drei Tage lang stark. Ich war sicher, ich habe die Pace, um Fünfter oder Sechster zu werden, mit dem Podest habe ich nach dem achten Startlatz nicht gerechnet. Unerwartet gelang es mir dann, einen Fahrer nach dem andern zu überholen, die Pace war wegen der Hitze ziemlich langsam. Ich war dann am Hinterrad von Zarco. Ich habe ihn ein paar Runden belauert. Als ich an ihm vorbei war, war es schwierig, ihn abzuschütteln. aber in den letzten Runden waren vielleicht meine Reifen in meinem besseren Zustand als seine. Ich konnte ihm davon fahren – um mehr als 5 Sekunden.»

«Jetzt kann ich mich über dieses ausgezeichnete Ergebnis freuen und mit dem Team feiern. Ich habe am Donnerstag hier gesagt, dass es sich um eine Kombination von vielen Dingen handelt. Ich brauchte viele Runden und viele Kilometer, bis ich mich mit diesem Motorrad angefreundet hatte. Die Ducati ist ein besonderes Bike. Als ich 2008 in die MotoGP kam, war ich auf Anhieb schnell, das Motorrad war damals wie auf meinen Leib zugeschnitten und auf meinen Fahrstil. Aber ich weiß: In anderen Kategorien habe ich meist lange gebraucht, um die Rennmaschinen kennenzulernen. Das war auch bei Ducati der Fall. Man darf keine Zweifel haben, mein Fahrstil und meine Mentalität haben sich nicht geändert. Einige Leute haben nicht an mich geglaubt, die haben ihr Urteil zu früh getroffen. Jetzt müssen sie ihre Meinung ändern. Man sollte keinen WM-Fahrer unterschätzen. Jeder, der hier mitfährt, hat seine Qualitäten und kann nach vorne kommen. Aber besonders ein Fahrer, der viele Rennen und Titel gewonnen hat.»

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