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Jorge Lorenzo: Ist die Ducati gut genug für Siege?

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo hat ein klares Ziel. Er will bei den Grand Prix in Mugello und Barcelona bester Ducati-Pilot werden. Traut er sich auch Siege zu?

Ducati-Werksfahrer Jorge Lorenzo ist durch den sechsten Platz beim GP de France in Le Mans in der MotoGP-Weltmeisterschaft auf Platz 8 vorgestoßen, aber er liegt bereits 47 Punkte hinter WM-Spitzenreiter Maverick Viñales auf der Movistar-Yamaha.

Der 30-jährige Mallorquiner muss bei den nächsten beiden WM-Läufen in Mugello und Barcelona am 4. und 11. Juni unbedingt zwei Spitzenresultate erzielen, wenn er im Titelfight noch eine Rolle spielen will.

Anderseits: Sein ehemaliger Yamaha-Teamkollege liegt nur noch 24 Punkte vor ihm.

Der WM-Stand: 1. Viñales 85. 2. Pedrosa 68. 3. Rossi 62. 4. Marc Márquez 58. 5. Zarco 55. 6. Dovizioso 54. 7. Crutchlow 40. 8. Lorenzo 38. 9. Folger 38. 10. Miller 29.

Wie wichtig werden die MotoGP-Rennen in Mugello und Barcelona für Lorenzo und Ducati?

«Mein Ziel wird es sein, bei beiden Grand Prix im Rennen als bester Ducati-Fahrer abzuschneiden», sagt der fünffache Weltmeister. «Es ist wichtig, gute Resultate zu erzielen. Aber für uns ist es genau so wichtig, das Motorrad für die Zukunft zu verbessern und schlagkräftiger zu machen. Ja, mein Ziel ist es, bester Ducati-Pilot zu sein. Wie in Jerez. Mal sehen, ob mir das gelingt. In Le Mans hatte ich zu wenig Zeit auf trockener Fahrbahn, deshalb musste ich vom 16. Startplatz wegfahren. So war es schwierig, weiter nach vorne zu kommen.»

Teamkollege Dovizioso schnappte sich dadurch im Rennen den vierten Platz.

«Ich hatte im Rennen nicht das beste Set-up, ich konnte nicht wirklich ans Limit gehen. 'Dovi' war deshalb klar schneller als ich. Wenn ich in Mugello und Barcelona mehr Trainingszeit im Trockenen vorfinde, werde ich nicht mehr 14 Sekunden auf den Sieger verlieren wie in Jerez.

In Le Mans kam Lorenzo sogar 25,7 Sekunden hinter Sieger Viñales ins Ziel und 13 Sekunden hinter Dovizioso.

«Wir brauchen beim Motorrad weitere Fortschritte, wenn wir um Siege fighten wollen, zumindest in normalen Bedingungen», meint Jorge. «Aber man weiß nie. Wenn wir uns in Mugello steigerm, wenn wir dort am Freitag früh das passende Set-up finden und die Reifen zu unserem Motorrad passen, dann ist viel möglich. Wir müssen eine konstante Rennpace haben. Vielleicht können wir dann um den Sieg kämpfen. Wer weiß.»

Nicht alle Fahrer waren beim MotoGP-Test zu Beginn der Woche in Barcelona vom umgebauten letzten Sektor begeistert. Aber gleichzeitig sind sich die Fahrer einige, dass es in der Kurve, in der Luis Salom starb, nicht genug Auslaufzone gibt.

Also musste der Streckenverlauf geändert werden.

Was sagt Jorge Lorenzo dazu? «Der Ausgangspunkt für diese Veränderungen war der Unfall von Luis. Ohne dieses Unglück hätte man die Piste unverändert lassen können. Meiner Ansicht nach hätte man den Sturzraum nur mit Kies statt wie vorher mit Asphalt auffüllen wollen. Das hätte gereicht. Aber man hat das Layout geändert, weil im Vorjahr der Unfall passiert ist. Das neue Layout macht die Aufgabe für Ducati und Yamaha schwieriger, Honda profitiert, weil ihr Motorrad viel kürzer und dadurch bei den Richtungswechseln agiler ist. Die Honda sind in den langsamen Erste-Gang-Kurven deshalb viel schneller als wir.»

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