MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Cal Crutchlow: Schonungslose Kritik an Michelin

Von Peter McLaren
Cal Crutchlow auf der LCR-Honda

Cal Crutchlow auf der LCR-Honda

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow hat einen neuen Favoriten auf den MotoGP-Sieg in Barcelona und wettert über die Reifen und die Arbeitsweise von Michelin.

Nach zahlreichen Stürzen und gefährlichen Ereignissen am Freitag plädierten die Fahrer im Meeting der Safety Commission für eine Änderung des Layouts. Ab Samstag wie 2016 die Formel-1-Schikane gefahren. «Mir machte es nichts aus, die neue Schikane zu fahren. Mir ist auch diese egal. Es macht keinen Unterschied für mich», hielt LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow nach einem Sturz im Qualifying 1 und Startplatz 17 fest.

Warum stürzten so viele Fahrer über die Front? «Ich weiß es nicht. Michelin macht einen großartigen Job. Ich habe keine Ahnung. Es ist nur lustig, dass es acht Honda-Stürze auf der linken Reifenflanke gab. Wir haben hier vor zwei Wochen getestet, aber wir setzen keine Reifen ein, die wir getestet haben. Zeit, Geld und unsere Arbeit waren eine Verschwendung. Wir haben umsonst Verletzungen riskiert», schoss Crutchlow scharf gegen Einheitsreifenlieferant Michelin. «Die linke Flanke hat die weichste Mischung, die sie haben. Eine so weiche Mischung haben wir nicht einmal in Le Mans eingesetzt, wo mit schlechten Bedingungen gerechnet wurde. Nun bringen sie diese Mischung hierher. Ich weiß nicht warum. Dani ist gefühlte 22 Kilo leichter als alle anderen und setzt den härtesten Vorderreifen ein. Auch er stürzte auf der linken Flanke. Sie machen, was sie wollen und hören uns nicht zu. Was sagt der WM-Leader? Er liebt die Reifen, oder? Er ist außer sich, denn er weiß das.»

«Es wird Spaß machen von 17 Startplatz aus. Ich muss 17 Fahrer überholen, wenn ich gewinnen will. Dani ist der Mann für das Rennen, weil er den harten Vorderreifen einsetzen kann. Dadurch hat er viel weniger Stress als wir. Ob die anderen Hersteller und Fahrer ihn einsetzen können, weiß ich nicht. Dani kann die Situation am Sonntag recht einfach handhaben. Marc hat den Speed, ich habe den Speed. Doch Startplatz 17 ist ein Witz. Uns fehlt der Speed für eine einzelne Runde. Im Qualifying hatte ich ein Problem mit der Vorderbremse in der ersten Runde. In der zweiten pushte ich und stürzte. Mein eigener Fehler, ich hatte nicht das nötig Gefühl für ein paar schnelle Runden. Doch über eine längere Distanz sind wir meiner Meinung nach wirklich konkurrenzfähig.»

Márquez stürzte am Samstag vier Mal. «Und gestern auch. Also fünf Stürze. Ich muss nicht erwähnen, wie oft Marc und die anderen Honda-Fahrer stürzten. Die Leute haben es gesehen», betont der Brite.

Wenn die Reifen im Rennen auch so schnell abbauen, kommt es vielleicht zu einer Flag-to-flag-Situation. «Haben sie die Regeln geändert? Ja, aber du musst innerhalb der ersten drei Runden reinkommen, um das zweite Bike nehmen zu dürfen. Danach geht das nicht mehr. Oder du lässt die Räder tauschen, wobei du aber Minuten verlierst. Es gibt keine Möglichkeit, das Bike zur Rennmitte zu wechseln, wenn nicht die Flagge gezeigt wird. Ich will, dass ein paar Fahrer Flag-to-flag machen, denn dann ist ihr Rennen im Eimer. Ich sage es ihnen nicht, denn sie haben wohl die Regeln falsch gelesen. Ich bin mir sicher, dass das nicht geht, denn ich kam einmal nach einem Sturz in Runde 5 rein und durfte nicht mehr rausfahren. Es wird aber ohnehin ein interessantes Rennen. Wenn ihr Vales Reifen nach dem FP4 gesehen habt, den Vorderreifen... Das ist war der härteste Vorderreifen. Der Fahrer, der den Vorderreifen am wenigsten belastet, wird gewinnen. Auch die Hinterreifen werden nicht besonders lange halten», prophezeit Crutchlow. «Das macht es unterhaltsam. Einige Leute, die heute Helden und nah an der Spitze dran waren, werden am Sonntag vielleicht nicht einmal Punkte holen. Ich liege weit hinten und bin erstmal außerhalb der Punkteränge. Also kann ich hoffentlich am Sonntag der Held sein.»

Jack Miller kritisierte die asymmetrischen Reifen. «Die einzigen Jungs, die davon profitieren können... Versteht das nicht falsch. Ich sage nicht, dass die Reifen gut für Ducati sind. Sie sind gut für Lorenzo – wegen seines Fahrstils. Und für Dani, weil er leicht ist und sein Fahrstil zum harten Vorderreifen passt. Ich denke nicht, dass er den Medium-Reifen einsetzt. Er ist zu weich für ihn. Und er ist viel zu weich für Marc, Jack und mich mit der Honda», klagt Crutchlow. «Doch auch Maverick und Vale setzen ihn bei manchen Rennen ein. Bei anderen Rennen fuhren sie den weichen oder medium, während ich den harten einsetzte. Ich fühlte mich gut damit. Das zeigt den Unterschied. Jetzt müssen sogar sie den harten Reifen einsetzen. Das ist seltsam. Aber wir haben, was wir haben und müssen damit klarkommen.»

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