GP in Gefahr? Isolation von Katar könnte Jahre dauern
Der Losail Circuit in Doha/Katar
Anfang Juni haben einige arabische Nachbarstaaten wie Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Ägypten, Bahrain, dem Jemen sowie den Malediven die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen, die Grenzen wurden geschlossen. Auf diese Weise wurde das erdgasreiche Emirat vom Festland der Arabischen Halbinsel abgeschnitten. Das Emirat ist seither nur noch über den Luft- oder Seeweg erreichbar.
Seit 2004 findet in Katar ein Motorrad-GP statt, seit 2007 bildet der Katar-GP auf dem Losail International Circuit bei Doha den Saisonauftakt, 2008 fand dort der erste Nacht-GP der Geschichte bei Flutlicht statt.
Wie der VAE-Außenminister Anwar Gargasch heute in Paris erklärte, könnte «die Isolation Jahre anhalten». Wie «ORF.at» berichtet, erwähnte nach Saudi-Arabien nun auch VAE-Außenminister Gargasch eine Liste von Forderungen an Katar, die in den kommenden Tagen fertiggestellt werden soll.
«Wenn sie wegen ihrer perversen Vorstellungen über ihre politische Rolle isoliert sein wollen, dann lasst sie isoliert sein», drohte er. Saudi-Arabien und seine Verbündeten machen Katar zum Vorwurf, Extremisten zu unterstützen. Das Emirat weist diese Anschuldigung jedoch zurück.
Die Teams, Sponsoren und Fahrer der Superbike-WM sind bereits besorgt, denn von 2. bis 4. November soll auf dem Losail Circuit in Katar das WM-Finale 2017 stattfinden. Die MotoGP-WM soll im März 2018 Testfahrten für alle drei Klassen und den Saisonauftakt in Katar bestreiten.
Wie lange die Isolation anhält, wird davon abhängen, ob und wann Katar auf die Forderungen der Nachbarstaaten eingeht. Neben den großen wirtschaftlichen Einbußen für Katar sind die genauen Auswirkungen auf geplante Sportveranstaltungen wie die MotoGP-WM oder die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 derzeit noch nicht abzuschätzen.