Valentino Rossi: «Wir haben am Sachsenring gelitten»
Das Rennen in Sachsen: Viñales (25) vor Rossi, Bautista und Dovizioso
Der Sachsenring verfügt nur über drei Rechtskurven, deshalb wird dort mit asymmetrischen Reifen gefahren, die auf der linken Seite härtere Gummimischungen aufweisen als auf der rechten.
Valentino Rossi, seit 2009 auf dem Sachsenring sieglos, hatte wie seine Kollegen diesmal 24 statt 22 Reifen und hinten und vorne je vier unterschiedliche Reifenmischungen zur Verfügung.
Denn Michelin hatte auf dem neuen Belag nie getestet, man wollte für alle Vorkommnisse und Eventualitäten gerüstet sein.
Und wie gut passten die Michelin-Reifen schliesslich zum Sachsenring?
«Wir haben auf dem Sachsenring sehr gelitten», räumte der Yamaha-Star ein. «Der Vorteil der Honda-Fahrer in Deutschland war, dass Márquez einerseits in Sachsen immer sehr schnell ist, er kommt mit dieser Piste immer ausgezeichnet zurecht. Und dazu haben die Honda-Bikes auf dem Sachsenring die Reifen auf der linken Seite nicht so stark verschlissen wie unsere Werks-Yamaha. Deshalb waren ihre Rennreifen im Vergleich zu uns in der Schlussphase in einem besseren Zustand als unsere. Das ist eines unserer Probleme, das uns schon im Vorjahr beschäftigt hat. Seither strengen wir uns an, um diesen Nachteil zu beseitigen.»
«Das ist aber keine einfache Aufgabe», weiss Valentino. «Denn bei den Reifen hat sich seit dem Vorjahr viel verändert, die Kräfteverhältnisse und die Bedingungen der Strecken ändern sich ebenfalls von einer Woche zur andern. Deshalb gelingt es uns nicht auf jeder Strecke, uns gegenüber 2016 zu verbessern.»
Rossi verwendete in Sachsen schon im FP1 am Freitag hinten die harte Reifenmischung, er entschied sich aber im Rennen dagegen, weil fast alle Rivalen auf die Medium-Mischungen setzten. Nur Johann Zarco, Mika Kallio und Bradley Smith nahmen im Rennen hinten die harte C-Mischung.
«Ich habe den harten Hinterreifen in Assen im Rennen verwendet, da war ich einer der wenigen», erläuterte Rossi, der die Dutch-TT gewann. «Es war dann ein echtes Gamble für uns, als wir im Rennen in Deutschland hinten den Medium nahmen. Sonntagfrüh wussten wir noch nicht, ob wir mit dem Medium über die 30 Rennrunden kommen würden. Der Medium hat sich aber als die richtige Wahl herausgestellt. Es war eine Frage des Gefühls. Mit dem harten Hinterreifen habe ich keine schnellen Zeiten zustande gebracht, weil ich damit kein gutes Feeling hatte.»