Casey Stoner: «Viñales ist keine Überraschung»
Mit Valentino Rossi hat Maverick Viñales einen seiner härtesten Gegner im eigenen Team
Obwohl Maverick Viñales die WM-Führung zunächst an Andrea Dovizioso verlor und nun als WM-Zweiter hinter Honda-Pilot Marc Márquez liegt, sind die Titelchancen von Yamaha noch intakt. Nur fünf Zähler trennen den Spanier von der WM-Führung. Neben drei Siegen in den ersten fünf Rennen und Platz 2 in Mugello erlebte Yamaha-Neuzugang Viñales jedoch auch einige Rückschläge.
«Alle konnten schon im letzten Jahr sehen, zu was Maverick in der Lage ist. Es war also keine Überraschung, was er bereits leistete. Vor allem nicht, nachdem er alle Vorsaisontests dominiert hatte», weiß der zweifache MotoGP-Weltmeister Casey Stoner.
Alex Crivillé, 500-ccm-Weltmeister 1999, ergänzte: «Bei Suzuki war er schon ziemlich gut. Doch in der Vorsaison 2017 zeigte sich bereits, dass er nun einer der schnellsten Fahrer ist. Für mich hat er riesiges Talent.»
Giacomo Agostini war 2016 noch nicht ganz vom Potenzial des Spaniers überzeugt. «Ich letzten Jahr dachten wir, dass er ein guter Fahrer ist, aber nicht wie er es jetzt zeigte. Er ist sehr, sehr stark. Die Leute bei Yamaha sind happy, denn er bleibt ruhig und geht intelligent vor. Er hat das Talent. Doch man sieht, dass er noch mehr Erfahrung braucht», mahnt Agostini gegenüber «motogp.com».
Kenny Roberts jr., 2000 selbst 500-ccm-Weltmeister auf Suzuki, meint: «Das letzte Jahr war vielleicht nicht schlecht für ihn, weil er so noch mehr dafür tun musste, so gut zu sein. Doch es ist keine Überraschung, dass er so stark ist. Er sitzt zur richtigen Zeit auf der richtigen Maschine mit dem richten Team und der richtigen Einstellung.»
«Wir haben alle erwartet, dass er den Speed hat, weitere Rennen zu gewinnen», erklärte Kevin Schwantz. «Die Frage war, ob er auch den Willen und die Renntaktik von Jungs wie Rossi oder Márquez hat, die schon viel länger MotoGP-Bikes fahren als er. Doch er zeigte schon vor dem Saisonstart, dass er schnell, konstant und ruhig ist.»
«Er ist sehr speziell, wenn man ihn beim Fahren beobachtet. Für mich hat er viele Ähnlichkeiten mit Márquez», sagt Randy Mamola.
Alberto Puig, der jahrelang als Mentor und Manager Dani Pedrosa zur Seite stand, weiß: «Er hat den richtigen Ehrgeiz. Daher denkt er nicht: ‹Okay, es ist das erste Jahr auf der Yamaha, ich muss mich erst an die Maschine gewöhnen.› Nein, er will den Titel gewinnen. Er hat die Fähigkeiten und er hat die Entschlossenheit. Die Chance ist groß, dass er es in diesem Jahr schafft. Doch er hat sehr starke Fahrer gegen sich, die alles tun werden, um das zu verhindern.»