Valentino Rossi nach dem Brünn-Flop: «Wir sind Esel»
Rossi im Rennen von Brünn vor Pol Espargaró und Andrea Dovizioso
Nach seiner packenden Aufholjagd von Brünn, als er im hektischen Flag-to-Flag-Rennen noch auf P4 preschte, machte Valentino Rossi zunächst einen Großteil der Enttäuschung mit seinem Humor wett.
So bezeichnete er sich und sein Movistar-Yamaha-Team gegenüber der italienischen Presse im übertragenen Sinn als «Esel». Der Grund: Man hatte wieder einmal zu spät auf die sich ändernden Verhältnisse reagiert, womit WM-Leader Marc Márquez früh uneinholbar war.
Movistar-Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli gehört auch privat zum engen Kreis des «Il Dottore». Der ehemalige Supersport-Fahrer bietet tiefe Einblicke: «Wir haben am Sonntag noch den ganzen Abend diskutiert. Der Fehler war, dass wir zuviel Zeit verstreichen haben lassen zwischen dem Moment, als wir Márquez’ Motorrad mit den Medium-Slicks sahen und dem Moment, als wir Valentino das Zeichen für den Wechsel gegeben haben. Vale war bereits an der Box vorbei, also mussten wir eine Runde länger warten.»
Der begeisterte Rennradfahrer «Mario» Meregalli kündigte bereits an: «Künftig wollen wir das Prozedere der Entscheidung beschleunigen.»
Details will Meregalli noch nicht verraten. Nach Aussagen von Rossis Crew-Chief Silvano Galbusera könnte im Team aber sogar ein eigens dafür abgestellter Mann bei derartigen Rennen installiert werden.
Auch Rossi selbst macht sich Gedanken, in einer unfassbaren Saison, in der kleinste Puzzleteile über WM-Titel oder Niederlage entscheiden könnten. «Wir haben einen Plan. Eine Anzeige am Display des Motorrads würde vielleicht einiges einfacher machen. Die Software ist momentan noch nicht so weit. Wir werden aber bald darauf zurückgreifen können.»
Tatsächlich soll bis zum Rennen in Silverstone ein Dashboard-Software-Update von den deutschen Spezialisten von 2D geliefert werden. Bei Ducati wird damit bereits gearbeitet.