Aleix Espargaró (Aprilia): Frust nach Motorschaden
Im Rennen: Aleix Espargaró (41) vor Petrucci (9), Smith (38), Rabat, Miller und Baz
Allmählich ist es bemitleidenswert, was sich beim leidgeplagten Aprilia Racing Team Gresini alles abspielt.
Sam Lowes lag beim Heim-GP in Silverstone fünf Runden lang an letzter Stelle, dann machte er seinem Ruf als Bruchpilot alle Ehre und schmiss die Aprilia RS-GP 17 weg.
Aleix Espargaró, nach einem wahnwitzigen Kart-Abenteuer in Kerpen/D mit seinem deutschen Crew-Chief Marcus Eschenbacher durch eine Rippenverletzung arg gehandicapt, hielt sich nach 18 von 20 Runden an elfter Stelle, dann machte sein Motor schlapp.
«Aleix hatte einen Motorschaden», stellte Verfolger und Bruder Pol Espargaró als Zuschauer fest.
Bei Aprilia hiess es, die Elektronik habe den Motor sicherheitshalber abgeschaltet.
Die Anzahl der Motorschäden lassen sich bei Aprilia bald nicht mehr an den Fingern einer Hand abzählen. Und im Fahrerlager stellen sich viele Experten die Frage, wie lange sich Piaggio-Chef Roberto Colaninno dieses Schauspiel noch antut, das rund 20 bis 25 Millionen Euro im Jahr verschlingt.
«Aprilia hat ein zu kleines Budget für die Königsklasse», meint der ehemalige Aprilia-Sportdirektor Carlo Pernat.
Aprilia liegt auch im dritten Jahr nur auf dem 13. WM-Rang. Álvaro Bautista, im Herbst nach zwei Jahren aufopfernder Entwicklungsarbeit entlassen, hat mit der letztjährigen Ducati bereits 15 Punkte mehr einkassiert als sein Nachfolger Aleix Espargaró.
Sam Lowes hält bei zwei Punkten nach zwölf Rennen. Stefan Bradl hatte 2016 nach zwölf Rennen immerhin 39 Punkte auf dem Konto – trotz der Nicht-Teilnahme in Sachsen nach dem Warm-up-Crash.
«Der Motor ist stehen geblieben. Ich habe den Alarm im Dashboard gesehen, dann ist die Leistung abgeschaltet worden», seufzte ein sichtlich entnervter Aleix Espargaró. «Ich musste aufhören.»
«Das war ein schwieriges Wochenende. Obwohl ich am Samstag und im Warm-up wegen der Rippenschmerzen nur wenige Runden gefahren bin, haben wir einen starken Speed demonstriert», ergänzte er. «Zu Beginn des Rennens konnte ich kaum Richtungswechsel anständig durchführen, mein Gesundheitszustand ließ sehr zu wünschen übrig, der Rücken tat mir weh. Aber ich hatte die Chance, das Rennen zu beenden, und zwar vielleicht sogar auf Platz 10, das wäre kein so übles Ergebnis gewesen unter diesen Umständen. Aber zwei Runden vor Schluss hat der Motor den Geist aufgegeben. Es ist wirklich frustrierend.»
Aleix: «Die Ärzte haben mir hier viel geholfen, ich habe viele Schmerzmittel eingenommen. Jetzt fahre ich heim, ich werde in dieser Woche entspannen und relaxen. Ich hoffe, dass ich bis Misano wieder in einem perfekten Zustand bin.»