Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Marc Márquez (1.): «Eine Flamme loderte in mir»

Von Sharleena Wirsing
Marc Márquez: Jubel über Saisonsieg Nummer 5

Marc Márquez: Jubel über Saisonsieg Nummer 5

«Ich kämpfte das gesamte Rennen gegen das Bike.» Trotzdem siegte MotoGP-WM-Leader Marc Márquez in Aragón und nahm dafür große Risiken in Kauf.

Marc Márquez feierte im MotorLand Aragón seinen fünften MotoGP-Sieg 2017 und baute seine WM-Führung vier Rennen vor dem Saisonende auf 16 Zähler auf Andrea Dovizioso aus. Sein Repsol-Honda-Teamkollege Dani Pedrosa holte in der Endphase zwar in großen Schritten auf, wurde dem Weltmeister aber nicht mehr gefährlich.

Der Sieg in Aragón könnte eine Vorentscheidung im Titelkampf bedeuten. «Das ist wahr. Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg, aber erwartet habe ich das nach dem Samstag nicht. Am Sonntagmorgen dachte ich, dass mein Gefühl zurückkommt, aber im Rennen fühlte ich mich ab der ersten Runde nicht so gut. Ich kämpfte das gesamte Rennen gegen das Bike und kam mehrmals fast zu Sturz. Doch die Tatsache, dass ich auf einer meiner Lieblingsstrecken fuhr und zuhause in Spanien, gab mir die zusätzliche Motivation, um das gesamte Rennen zu pushen. Es war auch körperlich sehr anstrengend, denn die Maschine bewegte sich viel und schüttelte mich immer wieder durch. Am Ende ist der Sieg aber sehr wichtig, weil meine härtesten Gegner ein paar Punkte verloren haben. Wir haben nun einen kleinen Vorsprung. Das ist wichtig.»

Mit 16 Punkten Vorsprung auf Ducati-Pilot Andrea Dovizioso und 28 auf Maverick Viñales aus dem Yamaha-Werksteam reist Márquez nun nach Japan. «Zu Beginn fühlte ich mich nicht gut, aber ich habe es versucht. Mein Gefühl kam aber nicht zurück, also sagte ich mir an einem gewissen Punkt: ‹Okay, ich pushe einfach.› Als ich Valentino schnappen wollte, unterlief mir ein Fehler, ich wäre beinahe gestürzt. Dann ging ich wieder weit und verlor erneut Boden. Dann musste ich diese Anstrengung erneut auf mich nehmen. Das beanspruchte die Reifen natürlich noch mehr. Als ich Lorenzo aber dann wieder einholte, wusste ich, dass es Zeit ist zu pushen, denn Dani wurde hinter uns immer schneller. Natürlich wusste ich: Mein Gefühl ist nicht gut, ich muss ins Ziel kommen. Aber da loderte bei meinem Heimrennen eine Flamme in mir. Du musst es versuchen und attackieren. Wir haben es geschafft.»

«Natürlich war das wichtig, weil ich die WM-Tabelle nun mit Vorsprung anführe. Es ist besser, diesen Vorsprung zu haben, als ihn nicht zu haben. Aber für mich ist das Wichtigste, dass ich mich seit Barcelona sehr gut fühle und außer in Silverstone [Motorschaden] immer auf dem Podest stand. Wir waren bei allen Bedingungen und auf unterschiedlichen Strecken vorne. Ich werde aber genau die gleiche Herangehendweise für den Rest der Saison behalten», versichert Márquez.

Nun folgen drei Übersee-Rennen. In Japan sicherte Márquez im letzten Jahr den Titel. «Motegi war in den vergangenen Jahren immer eine Strecke, auf der ich Probleme hatte. Doch im letzten Jahr fühlte ich mich dort sehr gut. Ich war konstant und schnell. Dieses Jahr ist aber ein Fragezeichen. In Österreich habe ich Probleme erwartet, war aber sehr schnell. Dann dachte ich, dass ich mich in Aragón sehr wohlfühlen werde, hatte aber mehr Probleme als erwartet. Ich hoffe, dass ich mich in Japan von Anfang an gut fühle.»

Sechs Mal wechselte die WM-Führung 2017 bereits. «Dieser WM-Kampf ist wirklich sehr schwierig. Du darfst keinen Fehler machen. Ein Nuller darf nicht passieren, aber du musst auch Risiken eingehen. Heute wäre ich nur Dritter geworden, wenn ich kein Risiko in Kauf genommen hätte. Doch ich habe es getan. In unserer Situation müssen wir alles in die Waagschale werfen und es versuchen.»

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