Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Valentino Rossi (Yamaha): «Gegner immer aggressiver»

Von Günther Wiesinger
Rossi: Erstmals seit Silverstone auf dem Podest

Rossi: Erstmals seit Silverstone auf dem Podest

Valentino Rossi freute sich zwar über den zweiten Platz, aber er ärgerte sich über den verrückten Iannone. «Durch ihn habe ich den Anschluss zu Márquez verloren.»

Valentino Rossi überquerte die Ziellinie nach 27 Runden nur 1,799 Sekunden hinter Sieger Marc Márquez, und er war nachher überzeugt, dass ihn Andrea Iannone in der entscheidenden Phase aufgehalten hat.

Und er wunderte sich nicht, dass er vom siebten Startplatz so rasch an die Spitze gekomen war. «Gut, wir waren am Freitag deutlich abgeschlagen. Aber am Samstag lief es besser, ich fühlte mich gut. Ich wusste, dass ich bei der Rennpace konkurrenzfähig war», sagte der Yamaha-Werkspilot.

Rossi zeigte sich nach dem Rennen wieder von seiner schlagfertigen Seite. «Die Gegner waren heute wahnsinnig aggressiv. Mir ist nichts anderes übrig geblieben, als noch blödsinniger zu fahren als sie, um vorne bleiben zu können», grinste der neunfache Weltmeister. «Ja, so ist es. In der letzten Zeit hat sich das Niveau der Aggressivität in der MotoGP-Klasse stark erhöht. Besonders wenn die jungen Fahrer aus der Moto2-Klasse bei uns ankommen, zum Beispiel Zarco, er ist immer vorne dabei und besonders aggressiv. Ach... Entweder wirst du zornig, aber das ändert nichts. So läuft das Spiel einfach heutzutage. Es ist natürlich gefährlich. Aber entweder spielst du mit, dann musst du auch etwas riskieren. Sonst musst du daheim bleiben.»

«Das war heute ein großartiges Rennen, gleich vom Start weg mit Miller und Espargaró, doch ich hatte eine gute Pace. Nachher habe ich mit Zarco besonders hart gefightet, ehe Iannone des Weges gekommen ist. das sind die zwei schlimmsten Fahrer, wenn man sie im Zweikampf besiegen will. Ich habe mich an 2015 erinnert, wo Iannone hier schon sehr aggressiv gefahren ist, er hat mich damals in der letzten Runde vom Podest verdrängt. Deshalb habe ich mich gegen ihn heute maximal angestrengt, auch mit Zarco, ich wollte auch dieses Duell gegen Zarco unbedingt gewinnen. Márquez war auch ein heftiger Gegner. Es war ein fantastisches Rennen, es hat viel Freude gemacht. Denn ich war konkurrenzfähig, wir haben gute Arbeit geleistet. Wir hatten heute alle viel Glück, weil das Wetter durchgehalten hat. So haben wir ganz sicher das beste Rennen des Jahres erlebt. Ich denke, alle Fans in Europa, die sich um 7 Uhr in der Früh vor den Fernseher gesetzt haben, müssen das nicht bereuen.»

«Ich habe heute die richtige Reifenwahl getroffen. Deshalb hatte ich am Schluss die Möglichkeit, bis zum Schluss an Márquez dranzubleiben. Denn ich war schnell genug. Aber genau in dem Augenblick, in dem ich dachte, jetzt bin ich in der perfekten Position, hat sich Iannone in der Haarnadel wie ein Verrückter reingepresst... In dieser Situation hat sich Márquez aus dem Staub gemacht. Wie auch immer: Es wäre schwierig gewesen, wegen Márquez hier zu gewinnen. Dieser zweite Platz ist sehr wichtig für mich. Denn ich komme aus einer schwiegen Phase, ich habe mir vor ca. sieben Wochen einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Dieser Erfolg ist auch wichtig für Yamaha und unser ganzes Team.»

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