Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Cal Crutchlow (Rang 5): «Wäre beinah nicht gestartet»

Von Günther Wiesinger
Von Platz 10 auf Platz 5: Cal Crutchlow

Von Platz 10 auf Platz 5: Cal Crutchlow

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow erlebte im Warm-up in Australien einen fürchterlichen Crash und wusste eine Stunde vor dem Start nicht, ob er das Rennen fahren sollte.

Nach drei Punkten aus den letzten drei Rennen brauchte Cal Crutchlow endlich wieder ein zählbares Ergebnis. Und mit Patz 5 hinter Márquez, Rossi, Viñales und Zarco zog sich der britische Vorjahressieger aus dem LCR-Honda-Team gut aus der Affäre.

Und zwei Sekunden vor dem Honda-Piloten ging es heiß zu: Denn Rossi, Viñales und Zarco wurde auf der Ziellinie nur durch 43 Tausendstelsekunden getrennt!

Dabei wusste Cal nach dem heftigen Crash im nassen Warm-up lange nicht, ob er überhaupt am Rennen teilnehmen könne.

«Das war einer der schlimmsten Crashes, die ich seit sehr, sehr langer Zeit miterlebt habe», schilderte er. «Ich habe das Hinterrad beim Rausfahren aus Turn 6 aus der Kontrolle verloren. Ich habe vermute die weiße Linie mit dem Hinterrad berührt. Es war kein extrem schneller Sturz, aber ich wurde sooo hoch in die Luft geschleudert. Ich habe zu diesem Zeitpunkt im Warm-up gerade begonnen, mich im Regen recht gut zu fühlen. Ich habe den Kopf angeschlagen, den Rücken, meine Rippen. Ehrlich gesagt, ich bin nur deshalb sofort wieder mit dem Bike an die Box zurückgekommen. Ich bin dann mit dem Ersatzbike rausgedonnert und schneller gefahren. Aber das hätte ich mir ersparen sollen, denn ich fühlte mich wirklich übel. Eine Stunde vor dem Rennen waren wir nicht sicher, ob ich zum Rennen antreten soll. Ich habe mich nicht wohl gefühlt. Ich habe mich auch nach dem Rennen alles andere als okay gefühlt. Jedenfalls hatte ich im Rennen etwas Mühe; hauptsächlich beim Rausfahren aus den Kurven.»

«Ich hatte meine Elektronik so eingestellt, dass die Reifen stark geschont wurden. Ich dachte, das würde mir am Ende des Rennen helfen, aber es war anders. Gegen Schluss des Rennens waren wir nicht so gut wie die andern. Die Yamahas waren im Finish deutlich besser als die Honda, aber Marc hat aber die richtigen zwei Runden ausfindig gemacht, in denen er entwischen konnte.»

«Als ich in den ersten Runden einen 1,5-sec-Abstand zur Spitze hatt, lag ich an sechster Position. In dieser Phase habe ich stark gepusht und wohl den Hinterreifen zu stark beansprucht. Aber insgesamt haben wir gute Arbeit geleistet, denn wir sind von Platz 10 gestartet – nach einem schlechten Wochenende. Der fünfte Platz macht mich stolz für mein Team. Aber ich bin enttäuscht, dass ich den Vorjahressieg nicht wiederholen könnte, denn ich glaube, das wäre möglich gewesen, wenn das Wetter besser gewesen wäre und wenn ich im Qualifying nicht gestürzt wäre. Es war ein schönes Gefecht, eine tolle Show, das hat Freude gemacht. Jeder gab, was er geben konnte. Es sollte sich keiner beschweren, niemand hat irgendjemanden aus dem Sattel befördert. Als sich Iannone und Viñales in die Quere kamen, fiel ich etwas zurück. Nachher wollte ich mit Viñales nach vorne preschen, aber mein Hinterreifen hat es nicht mehr zugelassen.»

Wird Cal für Malaysia wieder fit sein? «Ja, klar, was soll ich machen? Ich kann ja nicht hier von Platz 10 auf Platz 5 vorstossen und danach jammern, ich fahre in Sepang nicht.»

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