Michael vd Mark: «Habe Karbon-Bremsen vermisst»
Michael van der Mark vertritt Jonas Folger
Während sich Tech3-Yamaha-Pilot Jonas Folger von den Auswirkung der genetisch bedingten Erkrankung «Morbus Gilbert» erholt, pilotiert Michael van der Mark beim Saisonfinale in Valencia die Maschine des Bayern. Van der Mark schaffte es im Regenrennen von Sepang nicht in die Punkteränge, der Niederländer überquerte mit 6,4 sec Rückstand auf Cal Crutchlow als 16. die Ziellinie. Für diese Leistung bei seinem ersten MotoGP-Rennen erhielt der 25-Jährige jedoch Lob von Yamaha.
Van der Mark kehrte nach seinem MotoGP-Abenteuer in Sepang direkt auf sein Yamaha-Superbike zurück und erzielte beim Saisonfinale in Katar Platz 4. Nun folgt der nächste MotoGP-Einsatz in Valencia. «Es war eine Überraschung, denn ich brauchte nur zwei oder drei Runden, um mich wieder ein mein Superbike zu gewöhnen. Man weiß vorher nie, wie viel Zeit einen so eine Umstellung kostet. Doch ich habe die Karbon-Bremsen vermisst», schmunzelte der Superbike-Pilot am Donnerstag in Valencia. «Das war der größte Unterschied. Ich bin froh, dass die Umstellung so schnell funktionierte.»
Die Rennstrecke von Valencia kennt van der Mark bereits. «Zum letzten Mal war ich vor sechs oder sieben Jahren auf dieser Strecke. Das war nur bei einem Test. Zuvor fuhr ich in der 125-ccm-Klasse hier. Doch der Kurs ist ja noch derselbe. Diesmal werde ich aber viel schneller unterwegs sein als damals. Zudem ist es eine ganz andere Piste als Sepang. Das wird interessant. Auch das Wochenende in Sepang lief gut, obwohl es schon schwierig war, sich an das Bike anzupassen. Das betraf vor allem den ersten Tag und die ersten 25 Minuten. Die Strecke war erst halbtrocken, später ganz nass. Am Freitag drehte ich zehn Runden im Trockenen. Erst am Samstag konnte ich mich wirklich an das Bike anpassen. Das Wetter machte es mir wirklich schwer, deshalb hoffe ich, dass wir an diesem Wochenende mehr nach Plan vorgehen können.»
Bleibst du auch für den MotoGP-Test nach dem Rennwochenende? «Nein, ich fliege nach dem Rennen nach Hause», lachte van der Mark.
Durch seine Einsätze in der MotoGP-WM hat van der Mark nun eine Idee, warum sie beliebter ist als die Superbike-WM. «Die Superbike-WM ist nicht so spannend, wie sie sein sollte. Darum bin ich froh, dass die Dorna die Regeln ändert und zumindest versucht, das Feld auszubalancieren. Yamaha macht gute Fortschritte, aber Kawasaki ist im Moment einfach überlegen. Darum ist es gut, dass die Dorna einschreitet. Hoffentlich sehen wir wieder besseres Racing – wie vor einigen Jahren. Ob das klappt, ist jetzt schwer einzuschätzen. Auf dem Papier sieht es ganz gut aus. Doch wir müssen abwarten – bis etwa zum dritten Saisonrennen. Zudem bekommen wir durch die Dorna auch mehr Onboard-Kameras und die ganzen MotoGP-Sachen. Das ist gut für uns. Es muss sich etwas ändern. Dass sie das für die Superbike-WM tun, ist wirklich schön.»