Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Hervé Poncharal: «Keine Klage über das Material»

Von Günther Wiesinger
Die Tech3-Yamaha-Piloten Johann Zarco und Jonas Folger

Die Tech3-Yamaha-Piloten Johann Zarco und Jonas Folger

«Wir haben uns 2017 nie über die Yamaha-Maschinen beschwert. Wir werden das auch in Zukunft nie tun», sagt Tech3-Yamaha-Teamchef Hervé Poncharal. «Es gibt keinen Grund dafür.»

Hervé Poncharal, Besitzer des Tech3-Yamaha-Teams, war eigentlich nicht begeistert, dass er 2017 mit zwei Rookies antreten musste. Er hätte gerne Pol Espargaró für eine weitere Saison behalten. Aber heute kann er sich glücklich schätzen, dass Pol zu KTM ging und er neben Jonas Folger schließlich noch den zweifachen Moto2-Weltmeister Johann Zarco engagieren konnte, der für 2017 eigentlich schon einen Vertrag bei Suzuki Ecstar hatte.

Dort bekam aber schließlich der fünf Jahre jüngere Alex Rins den Vorzug. Zarco stellte mit der M1-Yamaha zwei zweite Plätze sicher, einen dritten Platz, er drehte bei vier Grand Prix die schnellste Rennrunde, zweimal fuhr er vom besten Startplatz los, 64 Runden lang lag er an erster Stelle, 20 Runden mehr als Rossi!

Teambesitzer Hervé Poncharal freute sich zum Beispiel beim Catalunya-GP über die Ränge 5 und 6 von Zarco und Folger. Und er wollte schon damals die Klagen der Movistar-Yamaha-Werkspiloten Rossi und Viñales nicht mehr hören, die 2017-Werks-Yamaha sei den 2016-Maschinen unterlegen, die beim Tech3-Team gefahren wurden. Als Rossi und Viñales beim Barcelona-GP nur auf den Plätzen 8 und 10 landeten, stellte Poncharal klipp und klar fest: «Meine Fahrer waren heute einfach besser als das Werksteam.»

Poncharal ist jetzt froh und erleichtert, dass Zarco mit der 2017-Yamaha bei den November-Tests in Valencia und Sepang glänzend zurechtkam und an diesem Motorrad nichts auszusetzen hatte. «Yamaha war froh, dass neben Maverick und Valentino im November auch Feedback von Johann kam. Die Ingenieure haben Informationen aller drei Fahrer angehört und dann entschieden, welcher Weg für 2018 eingeschlagen wird.»

Der französische Teambesitzer weiß, dass das Movistar-Team 2017 etliche unterschiedliche Chassis-Varianten getestet und eingesetzt hat. «Deshalb kann man gar nicht so klar sagen, was ist ein 2017-Motorrad und was nicht. Das Werksteam hat am Schluss der Saison jenes Motorrad eingesetzt, das eigentlich für 2018 vorgesehen war. Also wurde diese Version dann zur 2017-Maschine… Denn bei den letzten sechs oder sieben Rennen in diesem Jahr haben Rossi und Viñales dieses Motorrad verwendet.»

«Ich habe volles Vertrauen zu Yamaha. Die Motorräder, die sie mir für die Saison 2017 gegeben haben, haben uns geholfen, die Rookie-of the Year-Wertung zu gewinnen und bestes Kundenteam zu werden. Außerdem haben wir vier Podestplätze errungen, einen mit Jonas auf dem Sachsenring. Ich habe also keinen Grund, nicht auf Yamaha zu vertrauen.»

«Und ich sage noch einmal: Die Werksfahrer haben sich manchmal sehr kritisch über das Material geäußert. Wir haben nie Kritik geübt. Und wir werden auch in Zukunft nie über die Motorräder lästern. Denn jedes Werk, mit dem du zusammenarbeitest, will die das schlagkräftigste Material liefern. Manchmal haben sie Mühe, weil die Mitbewerber und die Konkurrenz zwischendurch einmal besser gearbeitet haben. Aber ein Werk wird dir nie absichtlich Prügel vor die Beine werfen.»

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