Valentino Rossi: Sein Liebesbrief an die M1-Yamaha
Valentino Rossi
Für Valentino Rossi (38) hat der Motorradsport viel mit Leidenschaft und Emotionen zu tun. Und natürlich ist sein Fahrzeug nicht nur ein Haufen Leichtmetall mit viel Karbon, sondern er hält in der Movistar-Yamaha Box regelmäßig Zwiesprache mit seinem Gefährt, meist am Abend, wenn die Box entvölkert ist und er sich unbeobachtet fühlt.
«M1» heißt die MotoGP-Rennversion von Yamaha, und Rossi sprach «vom Ende einer wunderschönen Liebesbeziehung», als er Yamaha nach der Saison 2010 den Rücken kehrte und für zwei Jahre zu Ducati ging.
Als «Vale» damals nach sieben Jahren und vier Titelgewinnen bei Yamaha Abschied nahm, hinterließ er einen öffentlichen, handgeschriebenen Liebesbrief.
«Es ist sehr schwierig, mit wenigen Worten mein Verhältnis zu Yamaha zu erklären. Seit meiner Ankunft 2004 hat sich viel verändert. Besonders sie – meine M1 – hat sich verändert. Damals war sie ein armseliges Mittelfeld-Motorrad, die meisten Fahrer machten einen weiten Bogen um sie. Ich habe ihr auf die Sprünge geholfen, sie ist besser und erwachsen geworden, man kann sie inzwischen in der Box lächeln sehen. Sie wird behütet und bewundert, sie gilt jetzt als Gradmesser in dieser Klasse. Jetzt ist der Augenblick gekommen, nach neuen Herausforderungen Ausschau zu halten. Meine Aufgabe bei Yamaha ist beendet», schrieb Rossi beim WM-Finale 2010. «Leider gehen auch die prächtigsten Lovestorys eines Tages zu Ende. Aber es bleiben unvergessliche Erinnerungen zurück, die uns niemand nehmen kann. Zum Beispiel an den Welkom-GP 2004, als meine M1 und ich den ersten Kuss ausgetauscht haben, im Gras neben der Piste. Sie hat mir direkt und aufrichtig in die Augen geblickt und geseufzt: ‘Ich liebe dich!’»
Rossi hatte damals gleich sein erstes Rennen auf der M1-Yamaha triumphal gegen die favorisierte Honda-Meute gewonnen.
Jetzt will Valentino diesen Liebesbrief auf E-bay zugunsten von wohltätigen Zwecken versteigern.