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Johnny Rea: «Interessante Saison für meinen Manager»

Von Ivo Schützbach
Superbike-Weltmeister Jonathan Rea

Superbike-Weltmeister Jonathan Rea

2017 wurde Jonathan Rea zum dritten Mal in Folge Superbike-Weltmeister und brach Rekorde. Nun schließt der Nordire einen Wechsel in die MotoGP-Klasse nicht mehr aus.

Bereits im Mai 2017 verlängerte Jonathan Rea seinen Vertrag mit dem Kawasaki-Werksteam bis Ende 2018. «Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, für einen anderen Hersteller zu fahren», beteuerte der Nordire gegenüber SPEEDWEEK.com. «Die meisten meiner guten Karriereerinnerungen stammen aus meiner Kawasaki-Zeit. Deshalb denke ich nicht über einen Wechsel nach. Aber vielleicht brauche ich nach dieser Saison eine neue Herausforderung.»

2017 wurde Rea zum dritten Mal in Folge Superbike-Weltmeister, kein Fahrer vor ihm holte so viele Punkte (556) in einer Saison. Er stand in 26 Läufen 24 Mal auf dem Podium, nur Colin Edwards war mit 25 im Jahr 2002 besser. Solche außergewöhnlichen Leistungen werden auch im MotoGP-Paddock zur Kenntnis genommen.

Bis Mitte letzten Jahres schloss Rea den Wechsel in die MotoGP-Klasse kategorisch aus, «ich bin zu alt dafür», sagte der fast 31-Jährige stets. Inzwischen lässt er sich alles offen. Rea wird bald mit den Verhandlungen für einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag beginnen, nach der Saison 2020 kann er sich seinen Rücktritt vorstellen.

«Wenn sich die Voraussetzungen ändern, orientiert man seine persönlichen Ziele daran», bemerkte er zum Thema MotoGP. «2018 wird eine der interessantesten Saisons für meinen Manager und alle Topfahrer. Ende dieses Jahr laufen die Verträge aller Fahrer aus, dann tun sich vielleicht neue Möglichkeiten für mich auf – vielleicht auch nicht. Ich war beim MotoGP-Rennen in Silverstone. Ich will jetzt keine Teammanager namentlich nennen, aber einige sehr angesehene Teammanager sagten mir, dass ich MotoGP fahren sollte. Sie verstehen aber auch, weshalb ich das nicht tue. Meine einzige Chance wäre im Moment, auf einem schlechten Motorrad am Ende des Feldes zu fahren. Und null Geld zu verdienen, dafür aber Teil der großen Show zu sein. In der Superbike-WM sitze ich auf einer Werksmaschine und verdiene viel Geld. So ist es. Wenn ich keine weiteren Chancen erhalte, kann ich glücklich zurücktreten. Ich wollte Weltmeister werden, das habe ich bereits erreicht. Alles Weitere ist ein Bonus.»

2012 durfte Rea als Ersatz für Casey Stoner in Misano und Aragón zwei MotoGP-Rennen auf der Repsol-Honda bestreiten, mit kaum Vorbereitungszeit konnte er als Achter und Siebter keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Außer Zweifel steht aber auch, dass sich Rea seither massiv gesteigert hat und besser den je fährt.

«Mir gefällt das Superbike-Leben», unterstreicht der 54-fache Laufsieger. «Ich bekomme viel Geld dafür, dass ich Motorrad fahre und Rennen gewinne. Wir haben 13 Events pro Saison, der Druck ist nicht so hoch wie in der MotoGP-Klasse, wo sie 18 Rennen fahren, in Zukunft vielleicht 21. Ich bin schon lange in der Superbike-WM, die Medien waren immer gut zu mir. Das ist wie eine Familie für mich, alles ist sehr offen. Andererseits bin ich auf dem Höhepunkt meiner Karriere, ich fuhr noch nie so gut. Es wäre jetzt vielleicht die richtige Zeit zu wechseln – wir werden sehen.»

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