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Karel Abraham: MotoGP eine Zwei-Klassen-Gesellschaft?

Von Sharleena Wirsing
Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erklärt Karel Abraham, wie groß die Unterschiede zwischen Satelliten- und Werksteams in der MotoGP-Klasse noch sind und lobt Johann Zarco in den höchsten Tönen.

2018 wird Abraham wieder in den Farben des Aspar-Teams, das nun den Namen Ángel Nieto Team trägt, in der MotoGP-Startaufstellung stehen. Der Tscheche verlängerte seinen Vertrag mit der spanischen Mannschaft nach einer erfolgreichen ersten Saisonhälfte – im Juni hat er in Assen mit dem siebten Rang auf der Ducati GP15 sein bisher bestes Resultat in der Königsklasse erzielt. Mit 32 Punkten erreichte Abraham am Ende aber nur den 20. Gesamtrang.

2018 wird Abraham eine zwei Jahre alte Ducati fahren. «Das wirkt sich bei den sehr geringen Abständen in der MotoGP-Klasse stark aus», weiß er.

Durch die Einheitselektronik rückte das MotoGP-Feld seit 2016 enger zusammen. Piloten aus Satelliten-Teams wie Johann Zarco, Jonas Folger oder Cal Crutchlow erreichten 2017 Podestplätze. «Ich würde nicht sagen, dass die MotoGP-Kategorie keine Zwei-Klassen-Gesellschaft ist. Ich denke aber, auf den Titel oder viele Podestplätze hat man nur als Werksfahrer Chancen. Ein Podestplatz ist möglich, ein paar sind es vielleicht auch. Wenn du keine Werksmaschine hast, ist der Kampf um Siege oder den Titel aber sehr schwierig. Ausgenommen sind Rennen unter besonderen Bedingungen. Fahrer wie Danilo Petrucci zähle ich nicht dazu, denn er hat ein Werksbike in einem Satelliten-Team.»

«Die größte Überraschung 2017 war daher Zarco, der sehr oft um Podestplätze kämpfen konnte. Doch wie groß war der Unterschied der 2016-Yamaha zum Werksbike? Wie viele Teile erhielt Zarco im Verlauf der Saison? Ich weiß es nicht. Vielleicht war sein Bike auch wirklich ein altes Stück Scheiße und er ist unglaublich. Es spielt keine Rolle. Selbst wenn er dasselbe Material wie Rossi und Viñales gehabt hätte, wäre er großartig gefahren, denn er lag mehrmals vor ihnen. Er war herausragend», lobte Abraham.

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