Andrea Dovizioso glaubt: «Das ist nicht die Realität»
Andrea Dovizioso auf dem Chang Circuit
Für Ducati gibt es derzeit zwei große Aufgabengebiete: Das Chassis und die Verkleidung. «Das neue Chassis ist dem alten sehr ähnlich», hielt Andrea Dovizioso nach der Jungfernfahrt heute fest. «Am Sonntag werden wir uns eingehender damit befassen, in Katar erneut. Wir werden die verschiedenen Chassis’ auf unterschiedlichen Strecke miteinander vergleichen. Positiv ist, dass alles funktioniert, was wir probiert haben. Gut ist auch, dass wir mehr Material als in der Vergangenheit zur Verfügung haben. Andererseits wissen wir aber nicht, was wir einsetzen sollen.»
Bezüglich Verkleidung muss sich Ducati vor dem Saisonstart Mitte März in Katar entscheiden. Während der Saison darf der «Aero-Body» nicht geändert werden.
Du fühlst dich mit der Standardverkleidung wohler, mit jener ohne Winglets? «Ja und nein», überlegte Dovi. «Das hängt stark von der Strecke ab. Wir stellen viele Vergleiche an, um zu verstehen was los ist. Meine schnellste Runde heute fuhr ich mit Winglets, deshalb muss das aber nicht die bessere Verkleidung fürs ganze Jahr sein. Unsere Winglet-Verkleidung hilft auf der Bremse und in der Beschleunigungsphase, weil wir damit die Leistung besser auf den Boden bekommen und das Bike weniger Wheelies macht. Dafür lässt sich das Bike nicht mehr so gut einlenken. Je nach Strecke kann die Verkleidung massive Auswirkungen haben, wir haben uns noch nicht entschieden. Jeder Vergleich zieht nach sich, dass man alles genau analysieren und sich dann entscheiden muss. Das ist schwierig. Wir sind mit jedem Chassis, jeder Verkleidung und jeder Abstimmung schnell. Wir müssen uns darüber klarwerden, was für eine Saison das Beste ist. Das müssen wir in Katar erledigen. Das ist aber nicht die beste Strecke, um ein Chassis und eine Verkleidung zu beurteilen.»
«Wir sehen sehr viele unterschiedliche Verkleidungen», bemerkte der Vizeweltmeister. «Das liegt daran, dass kein Team über genügend Erfahrung verfügt, um eine Entscheidung zu treffen. Die Fahrstile sind auch sehr verschieden. Es ist beinahe unmöglich jemandem zu erklären, der noch nie ein Motorrad mit Winglets gefahren ist, wie sich diese auswirken. Lorenzo fuhr 2017 in jedem Rennen mit den Winglets, weil es zu seinem Fahrstil passt. Er benützt am Kurveneingang keine Vorderradbremse, deshalb brachte er kein Gewicht aufs Vorderrad. Die Verkleidung erledigt das für ihn.»
Wegen Platz 9 und 0,525 sec Rückstand auf den Schnellsten Marc Márquez (Honda) macht sich Dovi kein Kopfzerbrechen: «Der Test hier läuft seltsam, weil Michelin nicht wusste, welche Reifen sie bringen müssen. Einer der mitgebrachten Reifen ist zu weich für eine Renndistanz, von diesem haben wir aber die meisten. Die Rundenzeiten entsprechen deshalb nicht der Realität. Michelin hat auch einen härteren Reifen dabei, wie wir ihn beim Rennen in Österreich verwendet haben. Die Rundenzeiten mit ihm sind langsamer, für das Rennen im Oktober sehe ich aber diesen Reifen in der Favoritenstellung. Nicht viele Fahrer haben ihn probiert und noch weniger waren schnell damit. Márquez war sehr schnell, aber wie immer in einem Test ist es schwer zu sagen, wo der Einzelne wirklich steht. Bei jedem Test stellen die Medien anhand der Rundenzeiten Vermutungen an und beurteilen, aber das ist nicht die Realität.»
Zeiten MotoGP-Test Buriram, Samstag, 17.2.:
1. Marc Márquez, Honda, 1:29,969 min
2. Dani Pedrosa, Honda, +0,158 sec
3. Jack Miller, Ducati, +0,216
4. Maverick Viñales, Yamaha, +0,305
5. Johann Zarco, Yamaha, +0,391
6. Danilo Petrucci, Ducati, +0,398
7. Alex Rins, Suzuki, +0,477
8. Cal Crutchlow, Honda, +0,521
9. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,525
10. Jorge Lorenzo, Ducati, +0,760
11. Andrea Iannone, Suzuki, +0,806
12. Tito Rabat, Ducati, +0,886
13. Álvaro Bautista, Ducati, +0,914
14. Valentino Rossi, Yamaha, +0,919
15. Takaaki Nakagami, Honda, +0,932
16. Bradley Smith, KTM, +1,144
17. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,161
18. Franco Morbidelli, Honda, +1,216
19. Mika Kallio, KTM, +1,629
20. Scott Redding, Aprilia, +1,668
21. Karel Abraham, Ducati, +1,692
22. Tom Lüthi, Honda, +2,025
23. Hafizh Syahrin, Yamaha, +2,029
24. Xavier Siméon, Ducati, +2,298