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Valentino Rossi: «Morbidelli auf Yamaha interessant»

Von Gino Bosisio
MotoGP-Gigant Valentino Rossi spricht über die härtesten Gegner, Bruder Luca Marini und seine Schützlinge aus der VR46-Akademie.

Obwohl Valentino Rossi (39) seit Jahren dem zehnten WM-Titel hinterherläuft, gönnt seinen Gegnern die Erfolge. Vor allem bei Ducati-Seriensieger Andrea Dovizioso kann Rossi gut nachvollziehen, wie hart und besessen sein Landsmann dafür gefightet hat. «Dovi hat sich in all den Jahren niemals beklagt und plötzlich im Alter von 31 ist er zum Super-Siegfahrer geworden. Dovizioso und Marquez sind die Fahrer, die es zu schlagen gilt, fast noch mehr Dovizioso.»

Auf seine VR46-Riders-Academy-Schützling Franco Morbidelli singt Rossi wahre Lobeshymnen. «Franco hat in Doha gezeigt, dass er ein wirklich guter Fahrer ist. Es ist in dieser Saison nicht einfach, wenn man auf einem nicht ganz einfach zu fahrenden Bike sitzt. Er verdient sich ein Werks-Motorrad oder zumindest ein siegfähiges Bike. Es könnte sein, dass er im Jahr 2019 auf einer Yamaha sitzt. Mir würde er jedenfalls auf einer M1 gut gefallen. Aber noch viel mehr würde es ihm selbst gefallen.»

Valentino Rossi spricht auch über seinen einstigen, geheimen Traum, irgendwann WM-Rennen gegen seinen Halbbruder Luca Marini (20) zu fahren, der momentan in seinem Sky-Racing-Team in der Klasse Moto2 unterwegs ist. «Früher hab ich mal als Scherz gesagt, dass ich aufhöre, bevor mein Bruder gegen mich Rennen fährt. Es schien tatsächlich absurd, aber jetzt könnte es Realität werden, es ist greifbar. Aber Luca hat schon auch noch viel Arbeit vor sich.»

Auch zum französischen Unruhestifter Johann Zarco (27) aus der Tech3-Yamaha-Truppe, der 2019 wohl nicht mehr auf Yamaha fahren wird, findet die Ikone Rossi ehrliche und nachvollziehbare Worte: «Es gab die Wahl. Er wollte mein Motorrad. Ich kann in dieser Frage also nicht ganz objektiv sein. So gesehen bin ich happy und zufrieden, dass sich Yamaha entschieden hat, mich zu behalten.»

Rossi, der beim Auslaufen seines Vertrages Ende 2020 bereits 41 Jahre alt sein und mehr als 400 Grand Prix gefahren haben wird, geht auch selbst mit der Zeit und stellt ungeniert fest: «Man muss sich im Rennsport stets neu erfinden. Wenn ich heute so fahren würde wie vor zehn Jahren, dann wäre ich wohl irgendwo im Mittelfeld.»

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