Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Toni Mang: «Wir sind undercover gefahren»

Von Johannes Orasche
Der fünffache Weltmeister Toni Mang analysierte am Montagabend bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» die Lage in der MotoGP-WM durchaus treffend.

Mit einem Augenzwinkern sprach Toni Mang am Montagabend im Salzburger Hangar-7 über die Kontroverse zwischen Marc Márquez und Valentino Rossi: «Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Márquez hat Rossi außerdem ja nicht zu Sturz gebracht, sondern Rossi ist erst gestürzt, als er auf die nasse Wiese kam.»

Zum angebotenen Handshake von Márquez in Argentinien sagt Mang, der 1987 auf der Rothmans-Werks-Honda seinen letzten WM-Titel holte: «Das schlechte Gewissen hat ihn getrieben. Was man ihm mitgeben sollte, er ist immer im Bild. Das war bei uns nicht so früher. Er muss sich dessen bewusst sein, dass alles gezeigt wird.»

Mang glaubt auch: «Ich kenne keine Situation, in der man als Fahrer einen Sturz absichtlich heraufbeschwört. Es ist ja früher auch viel vorgekommen, aber es war oft keine Kamera dabei. Zum Beispiel auf dem Nürburgring war man nur kurz im Bild. Den Rest der Zeit ist man dann undercover gefahren. Es gibt angeblich ein Bild, auf dem Read bei Ago auf dem Salzburgring auf den Helm geklopft hat.»

Mang gibt auch zu bedenken: «Die Starterfelder waren früher ja noch viel größer. Bei einem Fehler sind früher meistens noch zwei andere Fahrer runtergefallen. Wenn Márquez sagt, er wäre auf einen nassen Fleck gekommen, dann kann das sein oder auch nicht sein.»

Zu Rossis Ansagen zum Thema Respekt sagte der fünffache Weltmeister Mang. «Ich kenne die jetzigen Tricks nicht so genau. Rossi spekuliert, dass Márquez das Thema jetzt im Kopf hat und versucht, so weniger mit ihm in Kontakt zu kommen. Dann hat er schon etwas erreicht.»

Mang glaubt, dass es sich künftig einpendeln wird: «Es gibt Rossi- und Márquez-Fans, das ganze Thema muss sich von alleine regeln. Auch Márquez wird wissen, dass es gefährlich ist, was er macht. Er wird in der nächsten Zeit weit vor Rossi sein. Das wird ihm sicher gelingen.»

Mang erklärte zudem relativ trocken: «Ich glaube nicht mehr, dass Rossi zum zehnten Mal Weltmeister wird.»

Stefan Bradl, der Márquez 2011 in der Moto2-WM bezwungen hat, glaubt zu wissen: «Vales Problem ist, dass Márquez einfach nie aufgibt. Rossi will den zehnten Titel und er spürt, dass Márquez derzeit kaum zu schlagen ist. Marc hat auch über die Jahre extrem dazugelernt. Das Rennen in Texas war nix Besonderes. Er will fighten und immer etwas Besonderes zeigen. Er wusste, dass er das Rennen gewinnen kann in Argentinien. Dann ging der Start daneben. Er wollte dann etwas Spektakuläres zeigen und spektakulär nach vorne kommen. Ein langweiliger Sieg ist für Marc nix Besonderes mehr.»

Ex-125er-WM-Pilot Michi Ranseder beschrieb die Situation der Kampfhähne so: «Es gibt einfach Fahrer, gegen die man gern und andere, gegen die man ungern fährt.»

Für Martin Bauer ist auch die Ursache des Dilemmas mit fehlendem Nachwuchs im deutschsprachigen Raum klar: «Früher war es das Wichtigste, ein Moped zu haben. Dieses Interesse sehe ich jetzt nicht mehr so stark. Vielleicht sind daran auch die sozialen Netzwerke schuld.»

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