Jorge Lorenzo (6.): «Bin mit Ducati stärker als 2017»
Jorge Lorenzo auf der Ducati Desmosedici
Jorge Lorenzo, der in den ersten vier Saisonrennen nur sechs Punkte sammelte und damit WM-20. ist, braucht ein Top-Resultat. Le Mans ist ein gutes Pflaster für Lorenzo. Seit seinem MotoGP-Debüt 2008 gewann er dort fünf Rennen – alle auf Yamaha. Im letzten Jahr landete der Mallorquiner mit der Ducati beim Frankreich-GP auf Platz 6.
Das Qualifying am Samstag schloss Lorenzo mit 0,405 sec Rückstand auf die Pole-Zeit, aber nur 0,037 sec auf seinen Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso ab. Am Sonntag wird der Mallorquiner von Startplatz 6 losfahren. «Das war ein guter Tag, denn wir zeigten in etwa dieselbe Leistung wie in Jerez. Wir arbeiteten weiter am Set-up und erreichten Verbesserungen. Das neue Chassis ermöglicht uns wohl etwas mehr Speed. Es ist kein großer Schritt, aber eine kleine Steigerung. Doch alle Fahrer waren sehr schnell. Vor allem im Qualifying. Als ich die Zeit von 1:31,5 min fuhr, erwartete ich einen Startplatz in Reihe 1. Aber so war es nicht. Ich war etwas enttäuscht, aber es könnte schlechter sein. Das ist keine schlechte Ausgangslage. Das Rennen wird lang, aber ich fühle mich stark. Das Bike funktioniert gut, ich fühle mich körperlich fit, ich verstehe die Ducati immer besser. Das Motorrad ist nun stabiler, ähnlich wie im letzten Jahr. Zudem ist das Turning in manchen Kurven besser als 2017. Das müssen wir zu unserem Vorteil nutzen.»
«Ich fühle mich insgesamt stärker als im letzten Jahr, aber das Problem ist, dass die Honda stark verbessert wurde. Drei Honda-Fahrer sind sehr schnell, darum ist es wirklich schwierig, einen Podestplatz zu erreichen. Die Kombination Lorenzo-Ducati ist aber stärker als 2017», ist der 31-Jährige überzeugt.
«Der Grip ist sehr gut hier, aber dieser Asphalt gibt dir ein komisches Gefühl. Es gibt Kurven, in denen weniger Grip herrscht. Die Reifen reagieren sehr sensibel darauf. Dreht das Hinterrad erst einmal durch, kannst du das Spinning nicht mehr stoppen. In diesem Bereich könnte sich Michelin vielleicht noch verbessern», meint Lorenzo. «Wie in Jerez kann ich beide Vorderreifen einsetzen, aber da der Grip in voller Schräglage mit dem weichen besser ist, werde ich wohl diesen einsetzen. Obwohl auch Márquez, der meist die härteste Mischung wählt, hier mehrmals auf der weichen unterwegs war. Für mich macht es aber kaum einen Unterschied. Ich kann auch mit dem Medium-Vorderreifen konkurrenzfähig sein.»
Liegt die Entscheidung, ob du bei Ducati bleibst, mehr bei dir oder bei Ducati. «Beide Seiten sind wichtig. Es braucht gegenseitiges Vertrauen. Mit einem guten Resultat sieht alles anders aus. Nach einem Podestplatz oder Sieg würden wohl beide Seiten lieber miteinander weitermachen.»