Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Valentino Rossi: «Frau in VR46 Academy? Warum nicht?»

Von Sharleena Wirsing
Die Spanierin Ana Carrasco führt die Supersport-WM 300 nach vier Rennen bereits mit 22 Punkten Vorsprung auf Luca Grünwald an. Auch MotoGP-Star Valentino Rossi blieb diese Leistung nicht verborgen.

In den ersten vier Läufen der Supersport-WM 300 dominierte Kawasaki-Pilotin Ana Carrasco bereits zwei Rennen und siegte. Nun liegt die 21-jährige Spanierin 22 Punkte vor dem WM-Zweiten Luca Grünwald. Carrasco schrieb damit Geschichte. Sie ist damit die erste Frau, die die Gesamtwertung einer Motorradweltmeisterschaft anführt.

MotoGP-Star Valentino Rossi verfolgt die Karriere der ehemaligen GP-Pilotin noch immer. «Wir haben einen Blick auf Anas Karriere, denn wir kennen sie aus der Moto3-WM. Sie hat schon im letzten Jahr ein Rennen der Supersport-WM 300 gewonnen. Das war ein großartiges Resultat. Nun führt sie die Gesamtwertung an. Ich hoffe, dass sie den Titel holt. Ob ich eine Frau in die VR46 Academy aufnehmen würde? Darüber habe ich nie nachgedacht. Aber warum nicht? Die Academy ist für alle offen, nicht nur für Männer», bekräftigte der neunfache Weltmeister.

Moto2-WM-Leader Francesco Bagnaia, der Teil der VR46 Riders Academy ist, hätte ebenfalls nichts gegen weibliche Beteiligung einzuwenden. «Das wäre nur ein Problem im Umkleideraum des Fitnessstudios», lachte Bagnaia. «Auch ich habe noch nie darüber nachgedacht.»

Ana Carrasco war 2013 die erste Frau in der Moto3-WM. Sie sammelte neun Punkte und belegte WM-Rang 21. In Valencia gelang ihr eine besonders starke Leistung. Carrasco sicherte Platz 8 vor Philipp Öttl, Miguel Oliveira und Romano Fenati. Die Saison 2014 war für Carrasco aus unterschiedlichen Gründen nicht von Erfolg geprägt. Die letzten Rennen musste sie sogar auslassen, da Sponsorengelder fehlten. Sie blieb punktelos.

Für die Saison 2015 fand Carrasco wieder einen WM-Platz im RBA-Team, doch beim Vorsaison-Test in Jerez zog sich die damals 18-Jährige einen Bruch im rechten Schlüsselbein zu und erhielt für Katar Startverbot von den Ärzten. Auf dem Sachsenring folgte der nächste Rückschlag. Ana Carrasco und Maria Herrera stürzten im Moto3-Rennen nach einer Berührung heftig. Carrasco zog sich einen Bruch des linken Oberarmknochens nahe der Schulter zu und musste operiert werden. Sie verpasste den Indianapolis-GP sowie den Brünn-GP und gab ihr Comeback in Silverstone. Doch ihre Verletzung bereitete der Spanierin auch im weiteren Verlauf der Saison Probleme. 2015 blieb Carrasco erneut punktelos. Um ihren Platz im RBA-Team auch 2016 zu behalten, konnte sie nicht genügend Sponsoren auftreiben.

Nach ihrem GP-Aus versuchte sich Carrasco 2016 in der Moto2-EM. Doch sie blieb punktelos. 2017 nahm sie eine neue Herausforderung in der Supersport-WM 300 an. Mit Erfolg.

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