Johann Zarco (Yamaha/9.): «Kein Rezept gefunden»
Johann Zarco in Mugello
Nach dem vierten Platz am Freitag war der WM-Dritter Johann Zarco noch guten Mutes. Er hoffte, am Sonntag um einen Podestplatz fighten zu können.
Nach dem Crash im FP4 am Samstag und dem daraus resultierenden neunten Startplatz mit 0,622 sec Rückstand auf die Rossi-Bestzeit, wirkte der Franzose zerknirscht und entmutigt.
«Ich hatte diesen Sturz im vierten freien Training, weil es für mich schwierig war im FP4, das war heute schon im FP3 der Fall. Ich war heute immer zu weit hinten, und ich fand nichts, was mir geholfen hätte, schneller zu werden. Ich hatte keinen freien Kopf, ich konnte nicht entspannt fahren, ich konnte deshalb nicht pushen», schilderte der Tech3-Yamaha-Pilot und WM-Dritte. «Ich hatte nach dem Sturz gar keine Zeit, viel mit meiner Crew zu reden, denn ich hatte 1000 Steinchen in meinem Leder. Ich musste in meinen GP-Room gehen, mich umziehen, etwas trinken und nach wenigen Minuten wieder ins Q2 starten.»
Wie ist der Sturz passiert?
«Das Vorderrad ist weggerutscht. Es war heute schwierig, schnell zu fahren. Ich bin hinten stark gerutscht. Ich versuchte das durch mehr Risiko am Kurveneingang zu kompensieren, deshalb war ich an diesen Stellen manchmal zu schnell. Ich war ein bisschen instabil, das hat zum Crash geführt», schilderte Johann. «Ich habe am Freitag ausgezeichnete Kommentare abgegeben, ich dachte, meine positiven Gefühle vom Freitag würden sich am Samstag noch verstärken. Ich wollte mich weiter verbessern und eine Podiums-Pace finden. Mein Ziel war eine Performance für die erste Startreihe. Aber am Ende haben wir es nicht geschafft, wir haben unsere Situation verschlechtert. Und als das gute Gefühl fehlte, bin ich nervös geworden, das war heute mein Fehler. Und da das gute Gefühl heute gefehlt hat, konnte ich der Crew auch keine brauchbaren Informationen liefern. Irgendetwas etwas ist hier in Mugello schwierig zu begreifen oder zu erwischen. Heute ist es uns nicht gelungen, das passende Rezept zu finden.»
Zarco: «Am Sonntag wird es schwierig für uns. Wir sind nicht so langsam wie die Nachzügler, aber unsere Pace reicht auf keinen Fall für einen Podestplatz. Das Wichtigste im Rennen wird sein, in den ersten Runden gut zu kämpfen, um ein paar Positionen wettzumachen. Denn der neunte Startplatz ist nicht die beste Ausgangsposition. Ich muss eine Möglichkeit finden, locker auf dem Motorrad zu fahren. Und wenn die anderen Probleme bekommen, möchte ich angreifen. Ich werde anfangs ein bisschen abwartend agieren.»