Marc Márquez: Spannendes Formel-1-Debüt im Toro Rosso
Tausende Zuschauer haben es sich heute nicht nehmen lassen, zum Red Bull Ring zu kommen und hier die ersten Formel-1-Fahrversuche von Marc Márquez in der Steiermark bei kostenlosem Eintritt live mitzuerleben.
Der Repsol-Honda-Star (drei Saisonsiege in sechs Rennen 2018) erschien bereits um 8 Uhr in der Box. Der sechsfache Motorrad-Weltmeister sollte sich zuerst ab 9 Uhr früh mit dem 3,5-Liter-Formel-Renault-Rennwagen von Red Bull warmfahren. In Absprache mit Dr. Marko verzichtete Marc auf diese Prozedur.
Gleich um 9 Uhr nach dem Motor-Warming stieg der WM-Leader (23 Punkte vor Rossi) in den Toro Rosso. Der neunfache Formel-1-GP-Sieger Mark Webber und Le-Mans-24-h-Sieger unterstützt ihn als Berater und Instruktor; auch Red Bull-Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko war mehrmals in der Box zugegen. Vor 11 Uhr traf sogar der dreifache Weltmeister Niki Lauda ein. Marc schilderte ihm mit strahlenden Augen die ersten Eindrücke von seiner Formel-1-Fahrt. Lauda, der Flugunternehmer und Mercedes-Formel-1-Vorstand, schwebte mit einer kostbaren alten DC6 von Red Bull auf dem nahen Militärflughafen Zeltweg ein.
Die Stints werden nach Übereinkunft mit der Crew im Bereich von sieben Runden gehalten. Helmut Marko beobachtete die ersten Runden von Márquez aufmerksam. Marko rollte in einem Aston Martin-Sportwagen über den Versorgungsweg um die Piste. Mark Webber fungiert in der Box als Ansprechpartner für Márquez.
Insgesamt soll Márquez am heutigen Dienstag etwa 50 Runden abspulen. Bis 11 Uhr war der MotoGP-Weltmeister noch mit gebrauchten Reifen unterwegs, auf denen er jedoch eine beachtliche Rundenzeit von 1:16,1 min vorlegte.
Interessant: Sogar Honda-Topmanager Yamamoto San war am Vormittag in Spielberg an der Boxenmauer, um Márquez zu beobachten. Schon früh am Morgen standen viele Fans am Hintereingang der Boxen. Zudem waren einige Sektoren der Start-Ziel-Tribüne im VOEST-alpine-Wing sehr gut gefüllt.
Möglich wurde dieser Seitensprung von Marc auf vier Rädern, weil Honda-Rennchef Yamamoto für Motorrad und Autosport verantwortlich ist und seinen Segen dazu gegeben hat. Toro Rosso verwendet bekanntlich 2018 erstmals und als einziges Formel-1-Team «power units» von Honda.
In den letzten Jahrzehnten haben viele Motorradstars von Agostini über Sheene, Lucchinelli bis zu Doohan, Rossi, Biaggi und Lorenzo Formel-1-Autos probiert. Aber außer John Surtees (Formel-1-Weltmeister 1964), Mike Hailwood (Formel-2-Europameister 1974 und später Formel-1-Pilot) und Johnny Cecotto (Formel 2, Formel 1, DTM) ist kein Motorrad-Champion auf vier Rädern wirklich erfolgreich gewesen.
Dr. Marko sagte: «Marc kann bei Red Bull 2021 Formel 1 fahren.»