Aleix Espargaró (Aprilia): «Wir tappen im Dunkeln»
Aleix Espargaró auf der Aprilia
Der 16. Startplatz mit 1,330 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Jorge Lorenzo war sicher nicht das Ergebnis, dass sich Aleix Espargaró für seinen Heim-GP im Qualifying ausgenalt hat.
«Das war ein schwieriger Samstag. Ich weiß nicht, was bei uns bei den letzten Grand Prix los ist. ich verliere Leistung, ich habe viel Mühe mit dem Hinterradgrip, im ersten Augenblick, wenn ich das Gas aufdrehe. Auch vorne habe ich keinen Trip. Ich habe keinen einzigen Reifen, der mir für vorne gefällt. Mit dem weichen kann ich ein, zwei schnelle Runden fahren. Dann lässt die Haftung nach. Also muss ich den Medium nehmen, mit dem ich aber im FP4 gestürzt bin. Auch in meiner schnellsten Quali-Runde bin ich damit fast gestürzt. Ich musste die Runde abbrechen. Sehr schwierig.»
«In den letzten Jahren waren wir hier in Montmeló immer sehr konkurrenzfähig. Auch beim Test war ich hier gut dabei. Aber bisher war das ein sehr schwieriges Wochenende für mich. Ich habe keine Ahnung, was los ist. Klar, es gibt viele Stürze, alle haben Mühe, weil der Belag wegen der Hitze rutschig ist. Aber für mich ist es schlimmer als für die Gegner. Meine Pace ist nicht übel, da bin ich nahe an den Top-Ten dran. Aber wenn sie den neuen Hinterreifen reinmachen, steigern sie sich um eine Sekunde. Ich finde dann nur zwei oder drei Zehntel. Wir müssen eine bessere Balance für das Motorrad finden. Wir sind mit gebrauchten Reifen einigermaßen konkurrenzfähig. Aber mit neuen Reifen sind wir nicht fähig, schneller zu fahren als mit gebrauchten.»
Aleix Espargaró ist nach dem Mugello-GP Vater von Zwillingen (Max und Mia) geworden. «Ich wollte meine Familie gestern im Krankenhaus in Barcelona besuchen. Aber ich war bis 19 Uhr beschäftigt und habe mich dann entschieden, im Paddock zu bleiben und zu entspannen. Ich habe mich dann in meinem Motorhome über Facetime ins Krankenzimmer in der Klinik eingeklinkt. Aber ich bin Profi-Rennfahrer und bemühe mich, das auch in diese Phase zu zeigen. Catalunya ist ein spezielles Rennen für mich. Hier strenge ich mich extrem an. ich will am Sonntag unbedingt konkurrenzfähig sein und ein starkes Rennen abliefern.»
«Aber ich bin mit meiner Situation mit dem Bike nicht happy. Ich fahre zu verkrampft, ich will mit Kraft etwas erzwingen. Das ist nicht gut», sagt er.
Aleix kämpfte in Barcelona 2017 um Platz 6, dann ging der Motor hoch.
Im Frühjahr meinte er, die Aprilia RS-GP18 sei schlagkräftiger. Aber die Erwartungen haben sich nicht erfüllt. «Das Fragezeichen ist, warum wir nicht besser sind», wundert sich der Spanier. «Ich verstehe überhaupt nicht, was los ist. Ich glaube, wir haben kein Riesenproblem, sondern es ist eine Kombination von kleinen Problemen. Ich bin nicht in der Lage, das Potenzial des Motorrads zu zeigen. Wir müssen alles sorgfältig analysieren. Ich bin sehr konfus und frustriert. Wenn du die Probleme identifiziert hast, ist es okay. Aber wir tappen im Dunkeln. Ich habe Probleme mit dem Grip, wenn ich die Vorderbremse loslasse. Außerdem fehlt es vorne an Stabilität. Der Vorderreifen macht uns ebenfalls Kummer. Alle andern sind damit schneller als wir.»