Marc Márquez (1.): «Wie ein Haufen Wilder»
Marc Márquez (93) setzte sich gegen sieben Gegner in der Spitzegruppe durch
Marc Márquez befand sich in der achtköpfigen Führungsgruppe und lieferte sich harte Kämpfe mit Lorenzo, Dovizioso, Rins, Rossi und Viñales. Die MotoGP-Stars attackierten sich unaufhörlich. Immer wieder kam es zu Berührungen.
Nach diesem spektakulären Rennen berichtete Márquez: «Ich weiß nicht, wie ich dieses Rennen beschreiben soll. Es war verrückt. Wie ein Haufen Wilder. Jeder kämpfte gegen jeden. Das war großartig. Die Bedingungen waren wirklich schwierig, der Wind drückte stark gegen die Maschinen. Auf der Gegengerade und in den schnellen Kurven war des darum einfacher, wenn du hinter einem Gegner lagst. Es war fast unmöglich, eine Lücke herauszufahren.»
«Lorenzo pushte stark. Ich versuchte, ihn zu schnappen, aber er konterte sofort. So konnte ich nicht denselben Rhythmus aufbauen wie im Training. Ich wartete hinter ihm ab. Während dieser Zeit gab es viele Manöver und Berührungen mit Rins, Viñales und den anderen. Am Ende ging ich sehr clever vor und wartete. Als ich sah, dass es dem Ende zugeht, gab ich alles und pushte hart. Ich gab alles und strapazierte auch die Reifen voll. So gelang es mir, eine Lücke zu erzeugen. Als ich 0,2 sec vorne lag, konnte ich meine Linien fahren. Es war zuvor sehr schwierig, weil dich die Gegner angriffen, sobald du eine Attacke auf den Fahrer vor dir reiten wolltest. Als ich dann frei fahren konnte, war meine Pace so gut wie im Training», berichtete der Repsol-Honda-Pilot.
Rins und Márquez berührten sich in Kurve 5. Der Weltmeister konnte nur knapp einen Sturz verhindern. «Ich weiß selbst nicht, wie mir das gelungen ist. Ich habe gerade ein Foto von diesem Moment gesehen. Das war verrückt. Rins berührte mich, aber am Ende war es mein Fehler weil ich außen war. Wenn du außen bist, musst du anerkennen, dass der Fahrer innen den Vorteil hat. Ich wäre beinahe vom Bike gefallen. Mein linkes Bein und meine linke Hand waren in der Luft. Sogar der Kupplungshebel war verbogen. Auf der Geraden versuchte ich, ihn wieder in die richtige Position zu bringen. Das Rennen war verrückt. In Kurve 9 kam es dann auch noch zu einer Berührung mit Viñales. Mein rechter Arm wurde getroffen, ich ließ die Bremse los. Ich war neben der Strecke. Das war schwierig, aber am Ende war ich sehr clever, fokussiert und präzise.»
Márquez hat nun 41 Punkte Vorsprung auf Valentino Rossi. «Ich muss jetzt umso mehr attackieren. Der Vorsprung ist groß, aber noch nicht groß genug. Doch hier feierten wir einen wichtigen Sieg auf einer Strecke, auf der die Yamaha-Piloten normalerweise überlegen sind. Wir erlebten hier in der Vergangenheit immer Probleme. Nun waren Valentino und Maverick stark, aber wir waren stärker. Das ist das Wichtigste. Als ich die Ziellinie überquerte und sah, dass Rins Zweiter ist, freute ich mich umso mehr. Das bedeutete nämlich, dass mein Vorsprung noch größer ist.»