Hervé Poncharal (Tech3): Warum Zarco schwächelt
Tech3-Teamchef Hervé Poncharal
Nach den beiden zweiten Rängen in Argentinien und Jerez erreichte Tech3-Yamaha-Pilot Johann Zarco nicht mehr die Top-5. Trotzdem lag der 28-Jährige bis zum Sachsenring-GP auf dem vierten WM-Rang, nach Platz 9 in Deutschland rutschte er auf die fünfte Position in der Gesamtwertung ab. Zarco selbst sagte über seine Talfahrt: «Ich war wie ausgeschaltet.»
Auch Teamchef Hervé Poncharal versucht, das Formtief seines Schützlings zu erklären: «Ich würdes es gerne erklären und verstehen. Es besteht eine sehr empfindliche Balance, die dafür sorgt, dass sich ein Fahrer und sein Team zusammen mit dem Bike wohlfühlen. Dieses Gleichtgewicht ermöglicht es dem Fahrer, das Maximum aus seinem Paket herauszuholen. Früher in dieser Saison schien alles einfach zu sein. Einfacher als jetzt. Manchmal fiel es uns sogar leichter als den Jungs aus dem Werksteam. Aber seit dem Sturz in Le Mans wurden die Dinge schwieriger», erklärte Poncharal.
«Wenn man sich die Situation in der Saison 2017 ansieht, ist fast dasselbe passiert. Bis Le Mans war alles gut und einfach, aber ab Mugello wurde es etwas schwieriger. Wir erleben fast gänzlich dasselbe 2017. Aber der Fahrer, das Team und die Fans sind vielleicht ein bisschen enttäuscht, wenn sie den Vergleich zu den Ergebnissen vom Saisonbeginn ziehen. Doch auf der Maschine eines Satelliten-Teams, die nicht weiterentwickelt wird, ist er WM-Fünfter. Es läuft nicht ideal, aber es ist auch kein Feuer in unserem Team ausgebrochen. Jeder Hersteller bringt im Verlauf der Saison ein paar Updates. Unser Bike wird von Katar bis Valencia nicht mit Neuerungen ausgestattet. Das ist keine Ausrede, aber so ist es. Und das hat auch der Fahrer im Kopf. Im letzten Jahr hat er sich nicht so viele Gedanken gemacht, denn er war ein Rookie, aber in diesem Jahr war er nach dem Jerez-GP WM-Zweiter. Seine Ziele waren höher. Er wird das aber überwinden und daraus lernen», ist der erfahrene Teamchef überzeugt.