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Ducati: Wie es zum Mugello-Sieg von Jorge Lorenzo kam

Von Günther Wiesinger
Kehrt Ducati bald den Rücken: Jorge Lorenzo

Kehrt Ducati bald den Rücken: Jorge Lorenzo

Es lag nicht nur am verlängerten Tank und der verbesserten Ergonomie, dass Jorge Lorenzo im Juni erstmals für Ducati siegte. Sportdirektor Paolo Ciabatti erzählt die Hintergründe.

Jorge Lorenzo zeigte im letzten Saisondrittel 2017 bei Ducati aufstrebende Leistungen, in Sepang hätte er sogar gewonnen, aber Ducati ordnete eine Stallorder ab, er musste Andrea Dovizioso gewinnen lassen.

Sonst wäre die WM schon vor dem Finale in Valencia zugunsten von Márquez und Honda entschieden gewesen.

Aber nach der Bestzeit beim Sepang-Test Ende 2018 riss der Faden. Lorenzo sammelte bei den ersten vier Rennen in dieser Saison nur sechs Punkte ein, zwei mehr als Bezahlfahrer Karel Abraham.

In Jerez (Fight um Podestplatz, dann Sturz) und Le Mans (starker Begin, dann Platz 6) waren Aufwärtstrends zu sehen.

Nach dem Triumph in Mugello machte Lorenzo nicht zuletzt den neuen Tank und die verbesserte Ergonomie für den Erfolg und den Sieg verantwortlich. Er habe diese Verbessrungen seit Monaten gefordert, ließ der Mallorquiner durchklingen. Es klang etwas Kritik an Ducati durch.

«Jorge ist als Fahrer eine stolzer Persönlichkeit», sagt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. «Wenn er bis Mugello mehr Erfolg gehabt hätte, wäre er gerne bei Ducati geblieben. Aber die Dinge sind anders verlaufen. Vielleicht hat ihn sein Stolz nach dem ersten Sieg ein bisschen dazu verleitet, gewisse Dinge zu sagen. Aber in Wirklichkeit wusste Jorge zu jedem Zeitpunkt sehr genau, dass wir immer alles unternommen haben, um hauptsächlich für ihn kleine und große Verbesserungen an die Rennstrecke zu bringen. Jorge unterscheidet sich durch seinen Fahrstil stark von allen anderen unseren Piloten, deshalb haben wir für ihn eine andere Ergonomie entwickelt. Er hat nicht nur einen neuen Sitz bekommen, den in Mugello alle gesehen haben. Es gab im Lauf der Zeit auch viele andere Veränderungen. Unsere Techniker haben sich pausenlos bemüht. Es gab keinen Stillstand. Das zusätzliche Stück am Treibstofftank in Mugello war das letzte Teil eines Prozesses, der die Desmosedici für Jorge zu einem komfortableren Motorrad gemacht hat. Wie gesagt: Schon vorher in Jerez ist Jorge im Rennen auf den Plätzen 2 und 3 zu sehen gewesen. Er hat also ein großartiges Rennen gezeigt. Auch in Le Mans hat er eine anständige Performance geliefert.»

«Was Jorge dann für den Mugello-GP bekommen hat, war das letzte Stück einer Reihe von Verbesserungen am Motorrad», hält Ciabatti fest. «Dazu ist Mugello eine Piste, die Jorge entgegenkommt, die ihm sehr gut gefällt. Wir haben dort außerdem privat zwei Wochen vorher getestet. Es war vielleicht auch der Stolz im Spiel. Jorge wollte unbedingt beweisen, dass er mit der Ducati gewinnen und die Erwartungen erfüllen kann. Der Erfolg war eine Kombination von technischer Weiterentwicklung, von Charakter und einer Rennstrecke, die der Ducati besonders liegt – wie auch Barcelona.»

Man darf nicht vergessen: Andrea Dovizioso hat in Mugello und Montmeló 2017 auch überzeugend gewonnen.

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