MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Jack Miller/Ducati: «Wir werden fürs Fahren bezahlt»

Von Michael Scott
Jack Miller nach der Sitzung mit Carmelo Ezpeleta

Jack Miller nach der Sitzung mit Carmelo Ezpeleta

Pramac-Ducati-Pilot Jack Miller gehörte zu jenen Piloten, die am Sonntag das Rennen fahren wollten. Johann Zarco und Scott Redding ebenfalls. Aber sie waren klar in der Minderheit.

Die MotoGP-Klasse kam beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone 2018 nicht weiter als bis zur Besichtigungsrunde. Es regnete stark, weshalb die Rennfahrer fast einheitlich sagten, dass die Strecke nicht befahrbar ist. Rossi sprach für viele seiner Kollegen als im Fernsehen sagte: «Keine Chance. Sogar für eine einzige Runde steht zu viel Wasser auf der Strecke und auf der Geraden droht Aquaplaning.“

Aber nicht alle stimmten zu. Jack Miller protestierte merklich als die MotoGP-Piloten mit ihren Motorrädern in die Boxengasse zurückkehrten, um dort die nächsten paar Stunden auszuharren.

Der Australier gewann 2016 das MotoGP-Rennen in Assen auf der Marc VDS-Honda bei starkem Regen vor Marc Márquez und schaffte es dieses Jahr in Argentinien auf die Pole-Position, nachdem er den Mut aufgebracht hatte, mit Slicks auf einer feuchten Strecke zu fahren. Er wollte auch am Sonntag in Silverstone unbedingt starten.

«Ich glaube, wir machen es uns zu einfach», kritisierte er die Entscheidung der Safety Commission vor der Kamera der Dorna. «Mein Bike funktionierte im Nassen gut. Man muss nur schauen, wo die griffigen Stellen auf der Rennstrecke sind. Ich hatte kein Aquaplaning. Auf der Besichtigungsrunde bin ich an ein paar Fahrern vorbeigefahren, die das Problem hatten und sie fuhren zu langsam, sodass sich die Reifen nicht aufwärmen konnten. Kein Wunder, dass sie keinen Grip hatten. Das war bevor es richtig stark geregnet hat... Aber wären wir das Rennen gefahren, hätten die 23 Motorräder die Strecke ziemlich schnell befahrbar gemacht.»

Später, nachdem er seine Ansichten mit der Safety Commission geteilt hatte, sprach Miller exklusiv mit SPEEDWEEK.com und führte weiter aus: «Meiner Meinung nach hätten wir das Rennen bestreiten sollen. Es fühlt sich schlimmer an als ein Sturz, wenn man sich vorbereitet, dann aber nicht fährt. Ich glaube, dass man den Fahrern zu viel Macht gegeben hat. Klar, es war gefährlich, aber wir werden dafür bezahlt, dass wir Rennen fahren. Wenn man sich nicht wohl fühlt, muss man eben langsamer fahren und sich den Umständen anpassen. Bei der Besichtigungsrunde habe ich einige Fahrer überholt, die sich beklagt haben, dass sie keine Temperatur mit den Reifen und den Bremsen zusammenkriegen. Man kommt aus der Pitlane und braucht die Bremsen lange nicht, also musst du sie selbst aufwärmen. Mach es oder montiere wieder die Stahlträger.»

Der Ducati-Pilot fügte hinzu: «Der neue Asphalt in Silverstone ist ein Witz. Wir hatten schon viel heftigere Regenschauer und konnten die Rennen trotzdem austragen. Ich bin zur Safety Commission gegangen und habe ihnen gesagt, was ich denke. Zarco hat ebenfalls die Hand gehoben.»

Ein weiterer Fahrer, der darauf bestand, dass das Rennen stattfindet, war Aprilra-Werkspilot Scott Redding. Auch er gilt als Regenspezialist.

In den Sozialen Medien wurde er folgendermaßen zitiert: «Man sollte allen sagen, dass sie den Mund halten und fahren sollen.»?

Redding hat allerdings an der Safety Commission nicht teilgenommen.

Nicht alle Fahrer waren rechtzeitig eingeladen worden. Seltsamerweise war aber sein Teamkollege Aleix Espargaró dabei.

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