Pit Beirer (KTM): «Randy de Puniet fährt Thailand-GP»
Das Red Bull KTM-Werksteam wird in diesem Jahr von schlimmen Verletzungssorgen gebeutelt. Pol Espargaró musste im FP3 in Aragón den dritten verhängnisvollen Sturz in dieser Saison nach Sepang im Januar und Brünn im August hinnehmen. Sein linkes Schlüsselbein wurde gestern operiert und mit einer Titanplatte fixiert. Er fällt für den Aragón-Test von Montag und Dienstag dieser Woche aus.
Und voraussichtlich auch für den Thailand-GP vom 7. Oktober. Dort wird ihn Randy de Puniet ersetzen.
«Pol ist zwar gestern Mittag mit seinem Rucksackverband vor mir gestanden und hat gesagt, er geht jetzt operieren und möchte in Thailand fahren. Aber wir müssen uns die Sinnfrage stellen. Denn er ist vor 14 Tagen fünf Wochen nach dem Schlüsselbeinbruch von Brünn wieder gefahren. Er hat aber in Italien so starke Schmerzen gehabt, dass er nicht gescheit fahren konnte, das Rennen musste er aufgeben. Jetzt hat er sich dasselbe Schlüsselbein 14 Tage später noch einmal gebrochen, er wurde operiert. Aber wieso soll es jetzt in 14 Tagen gut sein? Es wird also mehr Sinn machen, wenn er auf Thailand verzichtet. Und vielleicht auch zwei Wochen später auf Japan. Wenn man jetzt einen sinnvollen Plan machen möchte, ist Pol für die nächsten zwei Rennen draußen. Nachher kann er vielleicht bei den letzten zwei Übersee-Rennen in Australien am 28. Oktober und eine Woche später in Malaysia wieder einigermaßen eingreifen.»
?«Es stellt sich ja immer auch die Frage, worum es geht. Wenn Ich jetzt um den WM-Titel fahre, muss ich natürlich fahren. Aber in der Situation, in der wir jetzt gerade sind, da geht es um den 14. oder 15. WM-Rang. Wir müssen zuerst wieder einen Boden finden für unser ganzes MotoGP-Projekt. Es wäre also sinnvoll und wichtig, Pol schmerzfrei an der Strecke zu haben. Und das wird in Thailand nicht der Fall sein», weiß Pit Beirer. «Randy de Puniet wird jetzt am Montag und Dienstag hier allein testen. Bradley Smith setzen wir bei den Tests nicht mehr ein, weil er zu Aprilia geht. Randy wird in Buriram als Ersatzfahrer für Pol antreten. Das haben wir so vereinbart.»?
Randy de Puniet arbeitet als Europort-France-Experte in Aragón. Er zeigte sich überrascht, als er von seinem MotoGP-Comeback hörte. «Ich bin seit 2014 in Valencia kein MotoGP-Rennen gefahren», sagte der 37-jährige Franzose. «Das war mit einer Wildcard vor dem Suzuki-Comeback. Das ist lange her.»
Beirer weiter: «Wir haben jetzt einen Stau in unserem MotoGP-Testprogramm, weil wir seit Wochen das geplante Programm nicht durchziehen können, weil Testfahrer Kallio und Pol verletzt waren. Deshalb war der gestrige Samstag einer der frustrierendsten Tage in unserem Projekt. Denn wir haben wieder eine Richtung gefunden, das Motorrad uns das Paket hat hier im FP3 ganz ordentlich ausgeschaut. Aber eine Stunde später haben wir den nächsten Dämpfer bekommen.»
«Bradley ist im FP3 eine Zeit von 1:48,0 min gefahren. Marc Márquez ist letztes Jahr im FP3 noch 1:48,2 min gefahren. Wenn du dir jetzt auf der Zunge zergehen lässt, dass wir jetzt zwei Zehntel schneller fahren als Marc im letzten Jahr… Bradley war gestern im FP3 nur sieben Zehntel vom ersten Platz weg, also von Marc. Wir scheinen ein Paket zu haben, das funktioniert. Aragón ist eine Strecke mit 17 Kurven und einer sehr langen Rundenzeit. Die Abstände waren okay.»