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Franco Morbidelli: «Wir sollten mehr verzeihen»

Von Adam Wheeler
Franco Morbidelli wurde in Aragón Elfter

Franco Morbidelli wurde in Aragón Elfter

Nach der harschen Bestrafung seines Landsmanns Romano Fenati hat Honda-Pilot Franco Morbidelli Mitleid mit dem – mittlerweile ehemaligen – Moto2-Fahrer und plädiert für Nachsicht mit dem Nachwuchsfahrer.

Für Franco Morbidelli war seine erste Saison in der MotoGP-Klasse bisher eine Achterbahnfahrt. Gleich sein viertes Rennen in Jerez beendete der Honda-Pilot auf Platz 9. In den folgenden drei Grands Prix schaffte er es nicht mehr unter die Top-10 und in Mugello stand nur Platz 15 zu Buche. In Assen konnte «Frankie» nach einem Crash im Qualifying am Samstag gar nicht erst starten und musste auch am Sachsenring aussetzen.

Beim Comeback in Brünn landete Morbidelli auf Rang 13, am Red Bull Ring musste er mit Platz 19 sein bisher schlechtestes Ergebnis der Saison verkraften. Nach Platz 12 in Misano ging es in Aragón, trotz Strafversetzung in der Startaufstellung, weiter bergauf und er wurde Elfter.

Vor dem Grand Prix im MotorLand Aragón war der Italiener noch etwas skeptisch, wie schnell er sich an die Strecke würde gewöhnen können, insbesondere nachdem Markenkollege Cal Crutchlow die Honda als das physisch anstrengendste Bike bezeichnet hatte.

«Es ist eine Strecke, die mir in der Moto2-WM sehr gut gefallen hat und auf der ich vom ersten Jahr an um das Podium kämpfen konnte. Das Wichtigste ist, sich schnell an den MotoGP-Fahrstil anzupassen», hatte der Italiener erklärt und freute sich nachher umso mehr über das gute Ergebnis.

«Ich habe einen guten Job gemacht, was zeigt, wie gut das Team am Wochenende gearbeitet hat», meinte der 24-Jährige «Leider bin ich aufgrund der Strafe auf Platz 19 gestartet, konnte aber viele Positionen zurückgewinnen und freute mich sehr, Platz 11 zu erreichen. Ich hätte das nicht ohne die Unterstützung meines Teams schaffen können.»

Als nächstes stehen vier Überseerennen an, die den Teams und Fahrern alles abverlangen. «Ich bin neugierig darauf. Normalerweise sind die Überseerennen gegen Ende der Meisterschaft und mit ihnen beginnen die echten Kämpfe», erklärte er. «Dieses Jahr ist es für mich etwas anders. Ich fühle es. Es ist etwas entspannter und ich bin neugierig, wie es läuft. Ich glaube nicht, dass sich das zu sehr ändern wird, aber ich bin neugierig darauf.»

Natürlich äußerte sich Morbidelli auch zum Thema Romano Fenati, dessen Aktion in Misano und der harten Bestrafung seines italienischen Landsmanns. Besonders überrascht war er aber über die heftigen Reaktion in den Medien. «Ja, ich denke, er hat etwas Schlechtes getan, das tun wir alle. Aber ich denke auch, dass viele Leute viele schlechte Dinge über ihn gesagt haben. Er war in einer schwachen Position und jeder fing an ihn anzugreifen und mit Steinen zu bewerfen.»

Das habe ihn ein wenig traurig gemacht, gestand Morbidelli. «Ich hatte Mitleid mit ihm. Ich hoffe, dass er nächstes Jahr einen Platz in einem Team bekommt. Wir sollten uns einfach darauf verlassen, dass die Bestrafung durch die Dorna angemessen ist. Wir sollten nicht auf die das hören, was alle möglichen Leute sagen, die von wer weiß was beeinflusst sind. Der menschliche Instinkt ist es, jemanden fertigzumachen, anstatt ihm zu helfen, wenn er etwas Schlechtes getan hat - und das hat er getan. Ich denke, wir sollten mehr verzeihen. Viele Leute waren sehr gemein.»

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