Das sagen MotoGP-Stars über Weltmeisterin Carrasco
Ana Carrasco schrieb zweimal Geschichte: Als erste Frau gewann sie 2017 in der Supersport-WM 300 in Portimão einen Motorrad-Weltmeisterschaftslauf , ein Jahr später wurde sie in derselben Klasse die erste Weltmeisterin.
Der Erfolg der 21-Jährigen sorgte auch für Gesprächsstoff im MotoGP-Paddock. Carrasco fuhr zwischen 2013 und 2015 die Moto3-WM. Bei der Pre-Event Pressekonferenz zum Meeting auf dem Chang International Circuit wurden Marc Marquez, Andrea Dovizioso und Valentino Rossi mit zwei Fragen zur flotten Spanierin konfrontiert.
Ana Carrasco wurde in Magny-Cours Weltmeisterin der Supersport-WM 300. Was sagt ihr zu ihrer Leistung und was ist eure Meinung zu Frauen im Motorradsport?
Marc Marquez: Ich habe mich darüber sehr gefreut. Für die ganze Motorrad-Welt war das ein wichtiges Ereignis, dass, was Laia Sanz im Rallye-Sport schon bewies, eine Frau auch auf Asphalt schnell sein kann. Es ist eben nicht nur ein Männersport, bei dem es auf die Physis ankommt, sondern auch um Fähigkeiten und die mentale Einstellung. Dass Ana Spanierin ist, ist für mich noch ein Bonus.»
Andrea Dovizioso: Ich stimme Marc zu, sie erreichte ein wichtig Ergebnis. Er, ich meine sie, fuhr eine starke Saison. Ich freue mich darüber.
Valentino Rossi: Natürlich war das eine ganz außergewöhnliche Leistung. Wir reden nicht über einen Rennsieg, sondern darüber über eine ganze Saison stark zu sein. Ich wünsche Ana, dass das ihrer Karriere einen Schub gibt. Ihm, ich meine ihr, können sich dadurch neue Möglichkeiten eröffnen. Vielleicht motiviert ihr WM-Titel auch weitere Frauen, sich auf der Rennstrecke zu beweisen.
Glaubt ihr, Ana könnte mit einem guten Bike auch in der MotoGP kämpfen? Sie selbst traut sich das zu.
Marc Marquez: Man kann nie wissen. Momentan fährt sie in einer kleineren Kategorie. Sie müsste nun in die nächste Klasse aufsteigen, also vielleicht in die Supersport-600 oder Moto2, das würde ich ihr wünschen. Aber man sollte einen Schritt nach dem anderen machen.
Andrea Dovizioso: Ich denke die MotoGP wäre eine Nummer zu groß, aber das muss auch gar nicht sein. Wichtig ist, dass ihr der Sport Spaß macht. Der Sprung in die 600er Klasse würde ihr bestimmt leicht fallen und dann sollte sie zuerst versucht, dort schnell zu sein.
Valentino Rossi: Von der SSP300 in die MotoGP ist es ein weiter Weg – egal ob für einen Mann oder eine Frau. Als Weltmeister ist es meiner Meinung aber wichtig, für die folgende Saison eine Schritt nach vorne zu machen – also sich mit einem leistungsstärkeren Motorrad zu versuchen. Dort muss man zuerst herausfinden, ob man auch auf dem schnelleren Bike schnell sein kann.