Johann Zarco: «Motegi kommt der Yamaha entgegen»
Johann Zarco
Johann Zarco kam mit einem guten Gefühl zum Twin Ring Motegi, denn er hat hier 2017 im Regen mit der Tech3-Yamaha die Pole-Position erzielt und das Rennen immerhin auf Platz 8 beendet. «Aber letztes Jahr hat es hier drei Tage lang geregnet, ich habe also hier keine Erfahrung auf trockener Fahrbahn mit der M1-Yamaha», stellte der Franzose fest. «Aber immerhin bin ich 2016 hier einmal mit der MotoGP-Suzuki GSX-RR zum Testen gewesen…»
«Das gute Resultat mit Platz 5 in Thailand gibt mir Motivation», erklärte Zarco. «Ich habe das Gefühl, es sollte auch hier wieder möglich sein, gut abzuschneiden. Ich mag diese Rennstrecke, ich bin hier in der Moto2-Klasse stark gewesen, dazu kommt die Erinnerung an die Pole-Position im Vorjahr. Ich mache mir keinen übertriebenen Druck, aber ich will noch bester Privatfahrer werden, dazu fehlen mir momentan nur fünf Punkte in der Tabelle. Die Topfahrer haben hier nicht getestet, die Voraussetzungen sind also für alle gleich, das war zum Beispiel in Misano und Aragón bei den Rennen im September anders. Dort haben viele Werksfahrer kurz vor dem Grand Prix getestet und ihre Bikes abgestimmt. Du spürst dann schon beim ersten Training, dass du ein bisschen im Hintertreffen bist, was die Abstimmung betrifft. Denn die Konkurrenten haben dann von Anfang an eine bessere Pace. Hier wird das nicht der Fall sein. Deshalb haben wir hier gute Aussichten auf erfreuliche Ergebnisse.»
2019 und 2020 wird Johann Zarco im Red Bull-KTM-Werksteam fahren, das als «concession team» gilt, also keinen Testbeschränkungen unterliegen wird. «Dadurch werde ich mehr testen können als je zuvor», freut sich Johann.
Wird das Layout von Motegi den Yamaha so gut entgegenkommen wie in Buriram? Zarco: «Ich denke, das Layout von Motegi passt gut zur Yamaha, denn wir haben immer viel Vertrauen zum Vorderreifen, das ist hier nützlich. In Thailand gab es so viele Stellen, wo man sehr schnell in die Kurven einbiegen musste. Dadurch brauchte man nachher keine so starke Beschleunigung beim Rausfahren. So lässt sich unser gutes Abschneiden dort erklären. Wir konnten so einiges kompensieren und die Vorteile der Yamaha gut ausspielen. Hier muss man spät und heftig bremsen, nachher wäre eine gute Beschleunigung nützlich. Doch ich schätze, wir können hier gut mithalten. Motegi ist eine spezielle Piste. Wichtig ist, dass ich sie mag und hier gut zurechtkomme. Das ist eine große Hilfe; das sind ausgezeichnete Voraussetzungen.»
Zarco wünschte sich zum Saisonstart noch, er könne die Weltmeisterschaft an zweiter Stelle benden. Nach dem Jerez-GP hatte er diese Position tatsächlich inne. Aber nachher ist einiges schief gelaufen. «Meine Zielsetzung hat sich nicht stark geändert. Ich möchte bester Privatfahrer werden; das war auch zu Saisonbeginn meine Absicht, obwohl wir damals auch mit Siegen spekuliert haben. Aber ein logisches Ziel war immer, bester Fahrer aus einem Kundenteam zu werden. Auf Cal Crutchlow fehlen mir jetzt fünf Punkte... Obwohl wir bei Saisonmitte ein paar schwierige Grand Prix hatten, liegen wir da in aussichtsreicher Position. Das bleibt ein nettes Ziel für die nächsten Rennen.»