Jorge Lorenzo: Herbst mit Stürzen, Schmerzen & Ärger
Aragon-GP: Wilder Abflug von Lorenzo in Kurve 1
Der fünffache Weltmeister Jorge Lorenzo hat sich durch die drei Siege mit Ducati in diesem Jahr in eine elitäre Klasse von World Champions gehievt, die mit zwei unterschiedlichen Fabrikaten GP-Siege in der «premier class» (500 ccm/MotoGP) gefeiert haben. Die anderen sind Geoff Duke, Giacomo Agostini, Eddie Lawson, Valentino Rossi und Casey Stoner. 2019 und 2020 könnte ein drittes Fabrikat dazukommen, den der Mallorquiner wechselt zu Repsol-Honda.
Inzwischen hat Lorenzo in Spanien versichert, dass er am kommenden Wochenende in Valencia auf jeden Fall an den Start gehen wird. In Sepang hatte er die Werks-Ducati bekanntlich nach dem FP2 für Samstag und Sonntag an Testfahrer Michele Pirro abgetreten. Pirro stürzte im FP3 und im Rennen.
Für Jorge Lorenzo hat beim Aragón-GP ein schlimmer Leidensweg begonnen. Dort stürzte er im Rennen in der ersten Kurve, er beschuldigte Marc Márquez, ihn bis zur Streckenbegrenzung und in den Dreck hinausbefördert zu haben. «Er hat mein Rennen und meine Gesundheit aufs Spiel gesetzt», wetterte Lorenzo.
Zwei Wochen später war die Zehenverletzung noch nicht richtig ausgeheilt, als Jorge im FP2 von Thailand wegen eines mutmaßlichen Bremsdefekt im hohen Bogen abflog. Diesmal stoppte ihn eine Handgelenksverletzung (links) an der Weiterfahrt für Samstag und Sonntag. Es gab dann widersprüchliche Diagnosen der Ärzte, von einer Operation wurde deshalb abgesehen, aber zwei Wochen später konnte der Ducati-Star im FP1 in Motegi/Japan nur eine Runde drehen. Dann packte er zusammen, ließ sich in Spanien operieren – und verzichtete auf Australien, wo ihn Bautista (Platz 4) ersetzte.
Der Ducati-Vertrauensarzt hatte die Schwere der Verletzung nach dem Buriram-Crash offenbar unterschätzt.
Jorge Lorenzo blickt also einen schmerzhaften Herbst zurück, wobei er im Augist noch beste Aussichten hatte, «Dovi» vom zweiten WM-Rang zu verdrängen. Nach dem Spielberg-GP am 12. August stand es in der WM 130 zu 129 für Lorenzo. Jetzt ist Dovizioso auf 220 Punkte davon gezogen, Lorenzo hält immer noch bei 130.
In Valencia will Jorge noch einmal beweisen, dass er seine 12,5-Mio-Jahresgage bei Ducati wert war.