Red Bull-KTM: Warum Dani Pedrosa erst 2019 testet
Das Red Bull-KTM-MotoGP-Werksteam zählt die Tage bis zum ersten Test von Neuzugang Johann Zarco in Valencia am 20./21. November. Dort wird man erfahren, wie konkurrenzfähig die KTM RC16 mit einem echten Topfahrer ist, denn Zarco stand zuletzt in Malaysia auf dem zweiten Startplatz, im Rennen eroberte er Rang 3 hinter Márquez und Rins. Und das nach dem 280-km/h-Crash in Australien, wo er vom dritten Startplatz losbrauste.
«Beim Valencia-Test beginnt die zweite Etappe unseres MotoGP-Projekts», sagt Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM. Damit meint er die Besetzung des Teams mit dem zweifachen Moto2-Weltmeisster Johann Zarco – und die erstmalige Ausrüstung eines Satelliten-Teams in der Form von Tech3 mit den starken Piloten Hafizh Syahrin (Platz 10 in Sepang) und dem Moto2-WM-Zweiten Miguel Oliveira.
Seit mehr als einem halben Jahr wird Material für das Tech3-Junior-Team angefertigt. Und seit Monaten werden ständig neue Komponenten für den 2019-Prototyp für Johann Zarco entwickelt und gebaut und getestet. KTM will den Franzosen nicht enttäuschen.
In Malaysia schaute sich sogar Motoren-Designer Ing. Kurt Trieb wieder einmal in der Box um. Er ist ein seltener Gast bei den Grand Prix. «Kurt war jetzt schon länger bei keinem Rennen mehr. Er wollte wieder einmal mitkriegen, was am Rennplatz wirklich los ist und sich einen Überblick über die Situation verschaffen», stellte Teammanager Mike Leitner fest. «Nein, neue Motorteile hat er nicht mitgebracht...»
Pit Beirer sagt, man habe schon seit dem Aragón-GP ziemlich alles am Motorrad, was man auch Zarco anbieten kann. Die Mängel an der WP-Suspension sind seit dem Misano-Test Mitte September behoben.
Was muss bis zum Saisonstart 2019 noch verbessert werden an der KTM RC16?
«Wir werden im November von Johann Zarco sicher Hinweise bekommen», ist Mike Leitner überzeugt. «Der neue Fahrer wird uns natürlich einiges sagen… Und von unserem neuen Testfahrer Dani Pedrosa ist auch mit Input zu rechnen.»
Während Zarco im November in Valencia und Jerez (28./29.11.) testen wird, genau wie seinen drei MotoGP-Kollegen Pol Espargaró, Oliveira und Syahrin, wird man auf das KTM-Debüt von Dani Pedrosa (nach 18 Honda-Jahren) noch bis zum Shake-down-Test der Testfahrer in Sepang (1. bis 3. Februar) warten müssen.
«Wir werden also in den nächsten Monaten von erfahrenen MotoGP-Piloten noch wertvollen Input kriegen», ist KTM-Teammanager Mike Leitner überzeugt. «Aber die Zeit drängt. Deshalb lässt sich vorläufig nicht einschätzen, was wir davon bis zum Saisonstart in Katar am 10. März 2018 umsetzen können. Aber wir bleiben den ganzen Winter drauf. Wir werden nicht lockerlassen.»
Warum wird Pedrosa im November noch nicht testen? Gab ihn Honda nicht frei?
«Er will seinen Vertrag, der bis zum Jahresende geht, anständig beenden», sagt Leitner. «Dass er schon im November für uns testet, war eigentlich gar nie ein Thema.»