Rossi & Riding-Coach Cadalora: Kommt es zur Trennung?
Luca Cadalora und Valentino Rossi
Nach der Saison 2018 überlegt der dreifache Weltmeister Luca Cadalora, ob er seinem Freund und Landsmann Valentino Rossi auch im nächsten Jahr im Yamaha-Werksteam als Riding Coach und Berater zur Verfügung stehen soll. «Ich habe diese Aufgabe jetzt drei Jahre lang wahrgenommen, diese Zeit ist wie im Flug vergangen», stellte Sportwagenliebhaber Cadalora im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Ich war in den letzten Jahren sehr viel unterwegs. Dabei habe ich zwei Töchter im Teenager-Alter daheim und so viele Hobbys, die ich stark vernachlässigen muss. Ich habe zum Beispiel ein Faible für alte Rallye-Autos. Ich habe einen Subaru, zwei Mitsubishi Lancer und einen Nissan Nismo…»
Offenbar hat sich die Beziehung zwischen Rossi und Cadalora in drei Jahren auch etwas abgenutzt. «Ich spare Valentino gegenüber nicht mit Kritik. Es nützt ihm ja nur, wenn ich ihm ehrlich meine Meinung sage», verriet Cadalora, «Nach den Rennstürzen in Sepang und Valencia habe ich ihm ganz offen meine Ansicht mitgeteilt.»
Dabei kam offenbar auch zur Sprache, dass Rossi unbedingt seinen Vorsprung ausbauen oder verteidigen wollte, obwohl die Verfolger stärker waren. «Auch meine amerikanischen Gegner wollten immer nur den Vorsprung ausbauen», erinnert sich Cadalora, der in der 125er-, 250er- und 500er-WM fuhr und siegte.
Cadalora hat 195 Grand Prix bestritten und 34 GP-Siege errungen. Total 72 Podestplätze, 29 Pole-Positions sowie 30 schnellste Rennrunden stehen bei ihm zu Buche. 1986 gewann Luca auf der Garelli die 125-ccm-Weltmeisterschaft, 1991 und 1992 auf der Honda NSR 250 die 250er-WM. In der Halbliter-WM reichte es 1994 auf der Werks-Yamaha für den zweiten WM-Rang.
Cadalora, der von Yamaha bezahlt wird, war beim Test in Valencia dabei, er ist ist momentan auch in Jerez aktiv und fährt für jede Session mit dem Yamaha-Roller raus an die Strecke.
In Jerez sah man jedoch mehrmals den Italiener Idalio Gavira, den Coach des Teams Sky VR46, in der Box mit Rossi reden.
Cadalora schaute sich die Trainings unterdessen draußen an der Strecke an. «Wir haben 19 Grand Prix und viele Tests. Deshalb werde ich mir jetzt in Ruhe überlegen, ob ich nächstes Jahr weitermache», ließ der 55-jährige Cadalora durchblicken.